LINKE beantragt Unterbringung von Abigale in Kappelner Einrichtung

Die LINKE-Fraktion hat beantragt, dass der Kreisausschuss auf seiner nächsten Sitzung beschließen soll, dass das von einer mehrfachen Behinderung betroffenen Mädchen Abigale aus Buxtehude schnellstmöglich wieder in der von Abigales Mutter gefundenen Einrichtung in Kappeln untergebracht werden kann. Bis vor Kurzem lebte Abigale in einer auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Einrichtung in Kappeln bis das Kreissozialamt mitteilte, für die Kosten der Einrichtung nicht aufzukommen. Laut der auf Kreisebene verantwortlichen Sozialdezernentin Susanne Brahmst liege das Hauptproblem daran, dass Abigale bereits in der Kappelner Einrichtung untergebracht wurde, ohne dass vorher eine sogenannte Hilfeplanung stattfand. Das Sozialamt sei allerdings nach Angaben der Sozialdezernentin an die Einhaltung dieses Ablaufs gebunden. Abigales Mutter setzt sich für eine weitere Unterbringung in Kappeln ein, da Abigale dort eine Betreuung erhalte, die auf Abigales Bedürfnisse angepasst sind – inklusive einer ständigen nächtlichen medizinischen Überwachung und einer Beschulung vor Ort. Die beiden LINKEN-Kreistagsabgeordneten Klemens Kowalski und Benjamin Koch-Böhnke bezweifeln nicht die erforderlichen Verwaltungsabläufe. Dennoch haben sie einen Eilantrag für die nächste Sitzung des Kreisausschusses eingereicht. Sollten der Kreisverwaltung keinerlei berechtigten Gründe vorliegen, die bei einer Unterbringung in der Kappelner Einrichtung das Kindeswohl oder eine gute Förderung des Kindes gefährdet sehen, dann soll laut LINKEN-Antrag der Kreisausschuss beschließen, dass „in Abwägung zwischen den Verwaltungsformalitäten – die sicherlich sehr wichtig sind – einerseits und dem Kindeswohl und einer guten Förderung des Kindes andererseits, das Kreissozialamt zum Wohle des Mädchens Abigale der Unterbringung in der Kappelner Einrichtung bewilligen und die erforderlichen Kosten übernehmen soll.“ Außerdem soll nach LINKEN-Antrag die Kreisverwaltung schnellstmöglich Kontakt zur Kappelner Einrichtung aufnehmen und darum bitten, den Betreuungsplatz bis zur in Kürze bevorstehenden Entscheidung des Kreisausschusses nicht neu zu vergeben, sondern für Abigale freizuhalten. Die beiden LINKEN-Kreistagsabgeordneten sind sich einig, dass sich ein Verlust des Betreuungsplatzes – verursacht durch eine Entscheidung der Kreisverwaltung – sowohl für Abigale als auch für ihre Familie sehr negativ auswirken würde. „So wichtig Verwaltungsabläufe und Kostengründe auch sein mögen: sie dürfen niemals über das Kindeswohl gestellt werden“, so die beiden LINKEN-Politiker.