Linke will kostenlosen ÖPNV

Karsten Wisser: Buxtehuder / Stader Tageblatt

LANDKREIS. Die Linke-Kreistagsfraktion hat beantragt, dass der Landkreis Stade als HVV-Mitgesellschafter weitere HVV-Fahrpreiserhöhungen ablehnen soll, um so die Verkehrswende zu ermöglichen. Es ist nicht das erste Mal.

Bereits in den vergangenen Jahren hatte die Linke-Kreistagsfraktion mehrfach versucht, dass der Landkreis Fahrpreiserhöhungen des HVV ablehnt und sich stattdessen für eine Verkehrswende einsetzt. Diese Anträge scheiterten an der Kreistagsmehrheit, die der Ansicht war, dass der Kreis als Gesellschafter mit nur wenigen Anteilen keine Mehrheit gegenüber dem Hauptgesellschafter, der Freien- und Hansestadt Hamburg, habe. Die beiden Linken-Kreistagsabgeordneten Klemens Kowalski und Benjamin Koch-Böhnke lassen dieses Argument aber nicht gelten.

„Auch wer nur wenige Anteile besitzt, sollte sich aber für dringend notwendige Veränderungen beim HVV einsetzen“, so Linken-Politiker und Bundestagskandidat Kowalski: „Der Landkreis sollte sich mit anderen kleineren Gesellschaftern zusammenschließen, um eine breitere Basis zu schaffen statt einfach alle Entscheidungen der Stadt Hamburg ohne Widerspruch hinzunehmen.“

Die Linke will erreichen, dass die HVV-Fahrpreise, etwa mit 365-Euro-Tickets und Sozialtickets, gesenkt werden und langfristig die ÖPNV-Nutzung (außer 1. Klasse) für alle kostenfrei gestaltet wird. Der Linken-Fraktionsvorsitzende und Buxtehuder Bürgermeisterkandidat Koch-Böhnke sieht darin mehrere Vorteile: „Je günstiger und zuverlässiger der ÖPNV ist, desto mehr Menschen werden ihn nutzen und dem – dann im Vergleich teureren eigenen Pkw – vorziehen.“