LINKE: A20-Projekt endgültig stoppen

Die LINKE-Fraktion stellt auf Kreisebene einen Resolutionsantrag zur Abstimmung mit der Forderung, das A20-Projekt endgültig zu stoppen, da laut Resolutionstext „die A20 einen immensen dauerhaften ökologischen Schaden verursacht sowie einer dringend notwendigen Verkehrswende entgegensteht“. Der Kreistag soll laut Resolution empfehlen, das für das A20-Projekt bereitgestellte Budget für eine „zukunftsorientierte Verkehrswende“ zu verwenden. Für die beiden LINKEN-Kreistagsabgeordneten Klemens Kowalski und Benjamin Koch-Böhnke stellt der Bau der Autobahn 20, die als sogenannte „Küstenautobahn“ nach Fertigstellung einmal die Niederlande, Norddeutschland und Polen miteinander verbinden soll, sowohl eine ökologische Katastrophe als auch ein finanzielles Desaster dar. Kürzlich hat gerade der Umweltverband BUND eine neue Studie vorgestellt, nach der sich die geplanten Gesamtkosten für den Bau der A20 von 3,7 Milliarden auf mindestens 7 Milliarden Euro verdoppeln könnten. Kowalski: „Und das alles für ein Bauprojekt, das absolut nicht notwendig ist, da es viel bessere Alternativen zur Mobilität von Personen und zum Gütertransport gibt als Autobahnen.“ So will die LINKE das bereitgestellte Geld statt für die A20 lieber u. a. in den Schienenausbau für den Personenverkehr und den Gütertransport, für eine Verbesserung der Zusammenarbeit der Häfen und dem Einsatz von Feederschiffen investieren. Für Koch-Böhnke wäre dies auch die erheblich sozialere Variante der Mobilität, da auch Menschen ohne PKW vom Ausbau des Schienennetzes profitieren würden. Der LINKEN-Fraktionsvorsitzende ist überzeugt: „Ein ökologischer Wandel kann nur dann erfolgreich vollzogen werden, wenn er auch sozial gerecht ist.“ Das Festhalten am A20-Projekt kann der LINKEN-Politiker nicht nachvollziehen. „Gerade in der jetzigen Zeit, in der sich die heißesten und trockensten „Jahrhundert-Sommer“ weltweit wie Perlen an einer Kette fast Jahr für Jahr aneinanderreihen, in der es immer mehr Naturkatastrophen gibt und die meisten Menschen inzwischen begreifen, dass die permanente Ausbeutung der Natur endlich ein Ende haben muss und u. a. zu Recht eine Verkehrswende fordern, sollte auch der Kreistag des Landkreises Stade nicht an einem völlig veralteten Autobahnprojekt festhalten, das einer dringend notwendigen Verkehrswende frontal entgegensteht“, so Koch-Böhnke weiter.