Linke wollen günstige Taxifahrten für Corona-Risikogruppen

Karsten Wisser: Buxtehuder / Stader Tageblatt

LANDKREIS. Die Linke-Fraktion im Kreistag hat für besonders corona-gefährdete Personengruppen eine günstige Taxinutzung beantragt. Die Betroffenen müssten lediglich den sonst für diese Fahrt üblichen Bustarif zahlen. So sollen etwa Seniorinnen und Senioren sowie Personen mit schweren Vorerkrankungen wochentags in der Zeit von 9 bis 12 Uhr die Taxifahrten für Einkäufe des täglichen Bedarfs in einem angemessenen Umkreis sowie für wichtige Termine nutzen können. Diese Taxi-Nutzer müssten lediglich, den sonst für diese Fahrt üblichen Bustarif zahlen. Die Preisdifferenz würde der Landkreis Stade übernehmen. Die beiden Linken-Abgeordneten Klemens Kowalski und Benjamin Koch-Böhnke wollen mit diesem Konzept den Schutz besonders corona-gefährdeter Personengruppen verbessern. Kowalski: „So kann sichergestellt werden, dass die besonders gefährdeten Personen, ihre Einkäufe des täglichen Bedarfs decken und wichtige Termine wahrnehmen können ohne sich in überfüllten Bussen zu drängen, in denen kaum ein angemessener Schutzabstand gewährleistet ist.“ Außerdem sehen die Linken-Politiker noch einen weiteren positiven Nebeneffekt. Die ebenfalls sehr stark von den Corona-Folgen betroffenen Taxibetriebe würden auf diese Weise ebenfalls gestärkt werden. Der Linken-Fraktionsvorsitzende Koch-Böhnke gibt zu bedenken, dass die Taxibetriebe ein wichtiger und unverzichtbarer Teil des öffentlichen Personennahverkehrs sind. So übernehmen Taxibetriebe sowohl privaten Individualverkehr aber auch Krankenfahrten, Dialysefahrten, die sichere Beförderung von jungen Leuten nachts von der Disco nach Hause, Bus-Ersatzdienste oder teilweise auch Schülerbeförderungen. „Nach öffentlichen Meldungen ist durch die Corona-Pandemie inzwischen ein großer Teil der Taxibetriebe insolvenzgefährdet und etwa jeder dritte Arbeitsplatz in dieser Branche bedroht“, so Koch-Böhnke und fügt hinzu: „Wir sind auch noch nach Corona im öffentlichen Nahverkehr dringend auf Taxibetriebe angewiesen und sollten sie deshalb jetzt auch schützen, bevor es zu spät ist.“