Inflation und Energiekrise: Essen in Buxtehuder Kitas wird teurer

Von Ina Frank Buxtehuder Tageblatt

Mit den gestiegenen Kosten durch die Inflation haben viele zu kämpfen. Dass nun die Verpflegung in den Kindertagesstätten teurer werden soll, sorgt für Kritik bei den Linken. Doch von ihrem Antrag konnten sie niemanden überzeugen.

Wenn Kinder länger als vier Stunden am Tag in einer Kita betreut werden, bekommen sie ein Mittagessen, zwischendurch gibt es außerdem Getränke. Neben den Lebensmittelkosten fallen Personalkosten für die Hauswirtschaftskräfte sowie Kosten für die Küche und Energie an. Die Eltern der Kita-Kinder zahlen dafür ein monatliches Entgelt. Zuletzt war der Beitrag 2016 angepasst worden. Nun soll er erhöht werden. Die Gruppe aus Die Linke und die Partei versuchte, das zu verhindern.

Bisher lag das Verpflegungsentgelt für Krippenkinder bei 50 Euro, für Elementarkinder bei 60 Euro pro Monat. Doch die Anbieter des Essens haben die Preise inflationsbedingt erhöht. Die städtischen Kitas in Hedendorf und in der Hansestraße bekommen jeden Tag warmes Essen von der Qualifizierungsküche in Stade. Die Kosten pro Mahlzeit sind zu Jahresbeginn von 3,75 Euro auf 4,15 Euro gestiegen. In die Kitas Rotkäppchenweg und Stieglitzweg wird Tiefkühlkost von zwei Anbietern geliefert, die ebenfalls die Preise erhöht haben. Sie rechnen nicht nach Portion je Kind, sondern nach einzelnen Produkten ab. Zusätzlich werden frische Lebensmittel eingekauft, die in den Kitas zubereitet werden.
Forderung der Linken: Stadt soll Mehrkosten tragen

Außerdem hatten mehrere freie Träger von Kitas in Buxtehude gemeldet, dass die Beiträge für die Verpflegung nicht mehr ausreichen. Die Verwaltung hatte daher vorgeschlagen, dass das Verpflegungsentgelt zum 1. Juni auf 70 Euro pro Monat erhöht wird – für alle Kinder, egal ob Krippe oder Elementarbereich. An die Verpflegungsentgelte, die die Stadt erhebt, sind die freien Träger der Kitas nicht gebunden. Es bestehe jedoch Einigkeit, so die Verwaltung, sich daran zu halten, damit die Verhältnisse an allen Kitas in der Stadt gleich sind.

In der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses wurde das Thema diskutiert – samt eines Antrags der Gruppe Die Linke/Die Partei, den Beitrag für die Verpflegung nicht zu erhöhen. Die Stadt solle die anfallenden Mehrkosten für die Verpflegung der Kita-Kinder übernehmen. In der aktuellen finanziell schwierigen Situation dürfe die Erhöhung nicht auf die Familien abgeladen werden, sagte Benjamin Koch-Böhnke (Linke).

CDU und SPD: Anpassung überfällig

Denn Familien könnten kaum etwas einsparen. Lebensmittel, Kleidung, Schulbedarf für die Kinder, all das muss weiterhin gekauft werden. „Das ist völlig unsozial und unsolidarisch in diesen Zeiten“, sagte Koch-Böhnke über die geplante Erhöhung. Wenn man den Gesamthaushalt betrachte, sei das, was die Stadt dann übernehmen müsste, ein „lächerlicher Betrag“. Stadt und Politik hätten die Pflicht, Solidarität zu zeigen.

CDU und SPD argumentierten in der Ausschusssitzung dagegen. Die Anpassung sei überfällig. Und der Beitrag, den die Familien zahlen, decke ja nicht einmal die Kosten. „Zu verschenken haben wir leider Gottes auch nichts“, sagte Nick Freudenthal (SPD). Das sahen die anderen Ausschussmitglieder genauso. Die Vorlage der Verwaltung wurde einstimmig angenommen, der Antrag abgelehnt – die Linke hat im Ausschuss nur ein Grundmandat und darf daher nicht mit abstimmen.