49-Euro-Ticket reicht nicht: Linke fordern ein Sozialticket

Lars Streuning Stader- / Buxtehuder-Tageblatt

Die Kreistagsfraktion der Linken begrüßt die Einführung des 49-Euro-Tickets – im Grundsatz. Doch die Sozialisten haben ein Problem: Es sei bislang weder sozial noch barrierefrei.

Die Linke spricht von einem für viele Menschen im Landkreis Stade „zu hohen Preis“. Um Mobilität für alle sicherzustellen und gleichzeitig die Verkehrswende voranzutreiben, müsse es nach Auffassung der beiden Kreistagsabgeordneten Tanja Wilhelm und Benjamin Koch-Böhnke ein Sozialticket geben. Viele könnten sich weder Auto noch ÖPNV leisten.

Die Linken haben deshalb beantragt, dass die Empfänger von Sozialleistungen eine um 20 Euro vergünstigte Sozialticket-Variante erhalten. Der Kreis Stade soll die Differenz zum 49-Euro-Ticket tragen. Koch-Böhnke verweist auf das 29-Euro-Sozialticket in Hamburg. Im Sinne der Barrierefreiheit müsse es auch eine papierlose Form geben.

49-Euro-Ticket: Länder fordern jährliche Preisprüfung

Das bundesweit nutzbare Nahverkehrsticket für Busse und Bahnen soll zum 1. Mai starten. Vorgesehen ist ein digital buchbares, monatlich kündbares Abo. Das Angebot soll an das beliebte 9-Euro-Ticket aus dem vergangenen Sommer anknüpfen. Der Verkaufsstart wird für den 3. April angestrebt. Es sind aber noch einige praktischen Umsetzungsfragen zu klären, wie im Bundesrat deutlich wurde.

Und während die Linke – unter anderem im Kreis Stade – ein günstiges Sozialticket fordern, wollen die Länder beim künftigen 49-Euro-Ticket eine feste regelmäßige Überprüfung, ob der Preis erhöht werden muss. Der Bundesrat beschloss eine Stellungnahme zum Gesetzentwurf für die geplante Finanzierung, die vorschlägt: „Der Preis wird in Abstimmung von Bund und Ländern jährlich festgeschrieben.” Starten soll das Deutschlandticket für 49 Euro im Monat, was aber ausdrücklich ein „Einführungspreis” ist. Spätere Erhöhungen sind also nicht ausgeschlossen. Die Länderkammer mahnte beim Bund zudem eine längere Finanzabsicherung an. Vier Wochen vor dem angepeilten Verkaufsstart sind noch praktische Fragen offen. (st)