Harsefeld: Gedenkstele soll in den Klosterpark

Von Daniel Beneke ( Buxtehuder / Stader Tageblatt )

HARSEFELD. Im Klosterpark soll ein Mahnmal zur Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft errichtet werden. Dafür sprachen sich die Mitglieder des Ausschusses für Jugend, Kultur, Sport und Soziales aus.

Das letzte Wort hat der Samtgemeindeausschuss, der am Dienstag, 19. März, nichtöffentlich im Rathaus tagt.

Bereits im vergangenen Jahr stieß ein Antrag der Gruppe Grüne/Linke auf positive Resonanz. „In Harsefeld gibt es keinen Ort, an dem an die verschiedenen Opfergruppen der NS-Herrschaft erinnert wird. Viele von ihnen gehören noch heute zu den vergessenen Opfern des Nationalsozialismus. Durch ihre Namensnennung auf einer Gedenktafel soll ihnen zumindest ihre Identität zurückgegeben werden“, forderte der Grüne Hartwig Holthusen als Gruppensprecher in seinem Antrag. Grüne und Linke denken an die Opfer der Euthanasieaktionen, an Zwangsarbeiter, die nach dem Kriegsgräbergesetz als Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft gelten, an Kinder von Zwangsarbeiterinnen und an weitere Opfer der Rassenpolitik im Dritten Reich.

Erste Opferliste liegt vor

Zusammen mit dem Stader Nationalsozialismus-Experten und Linken-Politiker Michael Quelle von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (Bund der Antifaschisten) haben Grüne und Linke ihrem Antrag eine erste Liste mit Namen von Opfern beigefügt.

Er ging im vergangenen Jahr davon aus, dass noch weitere Namen hinzukommen werden. Damit sollte er recht behalten, weitere Opfer aus der Gemeinde Brest sind inzwischen namentlich aufgenommen worden.

Nach dem Willen des Ausschusses soll eine Gedenktafel oder -stele „eine besondere Qualität haben“, das Gedenken soll „in einer würdigen Form erfolgen“. Als Standort sollte ein zentraler und von vielen Menschen frequentierter Platz ausgewählt werden. Die Stele soll ein Blickfang für die Bevölkerung sein. Die Ausschussmitglieder halten darum den Bereich der Friedrich-Huth-Bücherei im Klosterpark für geeignet. Für die Auswahl des Standortes mit einer entsprechenden Zuwegung und Gestaltung soll ein Landschaftsplaner hinzugezogen werden. Denkbar ist auch, dass der Schmied Oliver Barth aus Hollenbeck einen Vorschlag für die Gestaltung der Stele unterbreiten kann.

Vor der endgültigen Festlegung des Standortes und der Gestaltung der Stele will sich der Ausschuss für Jugend, Kultur, Sport und Soziales noch einmal mit dem Vorschlag und den Kosten beschäftigen.