Deutliche Kritik an LNG-Terminal – LINKEN-Bundestagsabgeordneter Hubertus Zdebel besucht Landkreis Stade

Deutliche Kritik am geplanten LNG-Terminal in Stade-Bützfleth übte der Bundestagsabgeordnete der Fraktion DIE LINKE bei seinem Besuch im Landkreis Stade. Eine große wirtschaftliche Chance für die Region, von der die Befürworter sprechen, kann er in keiner Weise erkennen. Die von Befürwortern ins Gespräch gebrachten 500 Millionen Euro, mit der die Bundesregierung angeblich ein bis zwei LNG-Terminals unterstützen wolle, hinterfragte der LINKEN-Abgeordnete im Oktober mit einer schriftlichen Anfrage um zu klären, ob die Bundesregierung diese Milllionen-Unterstützung einer kleinen Gruppe von Abgeordneten tatsächlich zugesagt hätte. Antwort der Bundesregierung: Zwar sei die Bundesregierung grundsätzlich bereit, den Bau von Import-Infrastruktur für verflüssigtes Erdgas (Liquified Natural Gas, LNG) zu fördern, aber eine Aussage über den Umfang einer möglichen Förderung habe die Bundeskanzlerin nicht getroffen. Zdebel: „Offenbar ist der Vorgang der Bundesregierung unangenehm und sie rudert zurück.“ An das viele Geld, dass in die Stader Region beim Bau eines LNG-Terminals fließen würde, glaubt der Bundestagsabgeordnete jedenfalls nicht. Zdebel: „Wirtschaftlich ist dieses Unternehmen blanker Unsinn, weil andere, bereits vorhandene Kapazitäten gar nicht ausgenutzt werden und das Projekt sich ohne hohe Steuergeld-Subventionen vom Bund und der EU gar nicht rentieren würde.“ Aber auch die ökologischen Folgen sieht den LINKEN-Abgeordnete als katastrophal an. „Mit der LNG-Technologie sollen große Mengen verflüssigtes und verdichtetes Erdgas per Schiff, also ohne Pipeline, transportiert werden, was komplizierten Verflüssigungs- und Regasifizierungsprozesse erfordert“, so Zdebel weiter. Besonders kritisiert er hierbei, dass große Gas-Mengen durch das für Mensch und Umwelt riskante Fracking erzeugt wird. Aus seiner Sicht sei das LNG-Projekt aber auch aus friedenspolitischer Sicht ein Fiasko, weil es die Exportinteressen der USA bediene und so den Handeslkrieg zwischen den Vereinigten Staaten und Russland befeuere. Das Fazit des LINKEN-Abgeordenten, der auch Mitglied im Umweltausschuss des Deutschen Bundestages ist, fällt daher deutlich aus. Zdebel: „Kein LNG-Terminal – nicht in Stade und nicht anderswo!“