Linke will Bürgermeister-Kandidaten aufstellen

Von Karsten Wisser Buxtehuder / Stader Tageblatt

BUXTEHUDE. Der Bürgermeister-Job in Buxtehude ist beliebt. Bei der Wahl 2021 wird es jetzt mindestens drei Kandidaten geben. Ratsherr Klemens Kowalski ist Favorit auf die Kandidatur. Die Linkspartei entscheidet sich gegen die Unterstützung des Grünen Michael Lemke. Die Linkspartei hat gegenüber dem TAGEBLATT hat angekündigt, auch einen Kandidaten für die Wahl aufzustellen. Bisher haben Amtsinhaberin Katja Oldenburg-Schmidt (parteilos) und der Grünen-Co-Fraktionsvorsitzende Michael Lemke ihre Kandidatur angekündigt. Beide konkurrierten bereits bei der vergangenen Wahl 2014 miteinander. Damals wurde Katja Oldenburg-Schmidt mit 59,6 Prozent der Stimmen zur Nachfolgerin von Jürgen Badur gewählt. Lemke bekam 40,4 Prozent. Katja Oldenburg-Schmidt wird diesmal von SPD, CDU, den Wählergemeinschaften und der FDP unterstützt. Mitglieder müssen noch zustimmen „Wir wollen dem Wähler eine soziale Alternative anbieten“, sagt Benjamin Koch-Böhnke, Fraktionsvorsitzender der Linken im Kreistag und im Rat der Stadt Buxtehude. Bisher handele sich um einen Vorschlag der Fraktion und des Vorstands des Ortsverbands, dem die Mitglieder noch zustimmen müssten. Einen möglichen Kandidaten will Benjamin Koch-Böhnke noch nicht nennen, aber es wird der Name Klemens Kowalski gehandelt. Er sitzt mit Koch-Böhnke im Buxtehuder Rat und neuerdings als Nachrücker auch im Stader Kreistag. Derzeit ist er auch Vorsitzender des Linken-Kreisverbands. Kowalski besitzt Verwaltungserfahrung aufgrund seines Jobs in einer Bundesverwaltung im IT-Bereich. 2018 hatte sich der 41 Jahre alte Kommunalpolitiker um das Bürgermeisteramt in seiner Heimatstadt Strasburg in Mecklenburg-Vorpommern beworben. Im Rat der Stadt Buxtehude sitzt Kowalski schon seit 2006. Keine gute Nachricht für Michael Lemke Die Entscheidung der Linkspartei ist für den Grünen-Herausforderer Michael Lemke keine gute Nachricht. In den vergangenen Monaten gab es auch die Überlegungen, dass Die Linke Michael Lemke bei der Wahl unterstützen könnte. „Wir haben uns besonders aufgrund der Wohnungsbaupolitik dagegen entschieden“, sagt Koch-Böhnke auf TAGEBLATT-Nachfrage. Deutlich geworden sei dies gerade beim Neubaugebiet Giselbertstraße. Die Linke fordert deutlich mehr und langfristig gesicherten sozialen Wohnungsbau. Die Grünen haben gemeinsam mit den anderen Fraktionen beschlossen, bis zu 30 Prozent der Wohnfläche der über 400 Wohnungen im preisgedämpften Sektor zu erstellen, mit einer Bindung von 20 Jahren. Bindungsfristen bis zu 30 Jahren werden bei der laufenden Vergabe der städtischen Grundstücke positiv bewertet. Auch in Sachen Klimawandel sieht die Linkspartei große Differenzen mit den Grünen. „Wir brauchen eine sozialökologische Politik, um den Klimawandel aufzuhalten“, sagt Benjamin Koch-Böhnke. Jeder müsse sich Nachhaltigkeit leisten können. Diese Einsicht vermisst Die Linke bei den Grünen.