Linke und Die Partei fordern Hitzeschutzplan für Buxtehude

Quelle: Buxtehuder Tageblatt

Der Juli dieses Jahres wird – global gesehen – wahrscheinlich der wärmste Monat seit Beginn der Wetteraufzeichnungen sein. Das zeigen Analysen der Weltwetterorganisation, des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus sowie der Universität Leipzig, die bereits vor einigen Tagen veröffentlicht wurden. Auch der Deutsche Wetterdienst zählt einen stetigen Anstieg von „Hitzetagen“ – davon ist die Rede, wenn die Temperaturen an mindestens drei aufeinanderfolgenden Tagen über 30 Grad gestiegen sind.

Einige Menschen mögen mit Hitze gar keine Probleme haben, andere finden sie vielleicht einfach nur anstrengend, doch für einige Personengruppen wird sie gefährlich, etwa Kinder, Ältere, Schwangere, chronisch Erkrankte oder Menschen, die körperlich schwer im Freien arbeiten müssen.

Hitzeschutzplan: Bürger sollen sich einbringen können

Dass Kommunen eigene Hitzeschutzpläne haben, ist noch selten. Die Ratsgruppe Die Linke/Die Partei beantragt nun die Erarbeitung und Umsetzung eines auf Buxtehude zugeschnittenen städtischen Hitzeschutzplans. Der Hitzeschutzplan soll bis spätestens Ende März 2024 fertiggestellt sein.

ie Erarbeitung des Plans soll laut Antrag durch ein Gremium erfolgen, das aus Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlicher gesellschaftlicher Bereiche bestehen soll, unter anderem aus den Bereichen Gesundheit, Pflege, Kinder, Senioren, dem Umwelt- und Klimaschutz, den Stadtwerken, der Feuerwehr, den Buxtehuder Sozialverbänden, Sportvereinen, Bürgerinitiativen sowie Vertreterinnen und Vertretern aus allen thematisch zuständigen städtischen Fachgruppen. Den drei Mitgliedern der Ratsgruppe, Clemens Ultsch (Die Partei), Susanne Koch und Benjamin Koch-Böhnke (beide Die Linke), ist in diesem Zusammenhang aber auch besonders wichtig, dass sich alle Bürgerinnen und Bürger Buxtehudes mit Vorschlägen in den Planungsprozess einbringen können.

Umsetzung in drei Stufen über mehrere Jahre

Der Hitzeschutzplan selbst soll nach Antrag der Ratsgruppe in drei Stufen unterteilt werden. Stufe 1 betrifft Maßnahmen, die mit geringerem Aufwand schnell – konkret bis zum Sommerbeginn 2024 – fertiggestellt werden könnten. Hier wären unter anderem die Öffnung von kühlen Gebäuden, wie Kirchen, aber auch weitere kühlende, schattenspendende Maßnahmen, etwa Sonnenschutz über öffentlichen Plätzen oder Spielplatzgeräten, zu nennen. In Stufe 2 sollen Maßnahmen mit mittlerem baulichen, zeitlichen und finanziellen Aufwand eingeplant werden, die erst zum Sommerbeginn 2025 flächendeckend fertiggestellt werden können. Als Beispiel nennt der Antrag eine ausreichende, über das Stadtgebiet verteilte Versorgung mit kostenlosem Wasser zum Trinken und Abkühlen durch Wasserspender. In der Stufe 3 sollen Maßnahmen eingeplant werden, die einen größeren baulichen, zeitlichen und finanziellen Aufwand zur Umsetzung benötigen, etwa Bebauungsmaßnahmen oder Pflanzungen, die erst bis zum Sommerbeginn 2026 fertiggestellt werden können.

Zur Finanzierung des städtischen Hitzeschutzplans sollen laut Antrag zügig alle Möglichkeiten geprüft werden, ob beziehungsweise welche finanziellen Förderungen auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene für die Umsetzung bereitgestellt werden.