DIE LINKE./DIE PARTEI beantragen kommunales Hausärztezentrum

Die Gruppe DIE LINKE./DIE PARTEI im Buxtehuder Stadtrat fordert in einem Ratsantrag, die Gründung eines kommunalen Hausärztezentrums für die Hansestadt Buxtehude. Hintergrund dieses Antrags ist die sich immer weiter verschärfende Situation der medizinischen Versorgung der Bürgerinnen und Bürger in den Kommunen. Auch Buxtehude ist da keine Ausnahme. Immer mehr Menschen suchen vergeblich nach einer Hausarztpraxis, die noch nicht mit einem Patienten-Aufnahmestop versehen ist. Viele Menschen sind daher gezwungen, selbst weite Wege in die umliegenden (Samt-)Gemeinden auf sich zu nehmen, um vielleicht dort noch eine Hausarztpraxis zu finden, die sie aufnimmt. Laut der Kassenärztlichen Vereinigung Stade liegt bei einem Versorgungsgrad unter 75% eine Unterversorgung vor – Buxtehudes Versorgungsgrad liegt nur noch bei 74%. Die Ratspolitiker Clemens Ultsch (DIE PARTEI), sowie Klemens Kowalski und Benjamin Koch-Böhnke (beide DIE LINKE) wollen diesem Hausärztemangel mit einem kommunalen Hausärztezentrum entgegenwirken. Das beantragte kommunale Hausärztezentrum soll sich zu 100% in Trägerschaft der Hansestadt Buxtehude befinden. Die Hansestadt soll sowohl das Gebäude sowie die Praxiseinrichtung stellen. Die dort arbeitenden Ärztinnen und Ärzte werden – ebenso wie die weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – dann nicht selbstständig, sondern Angestellte der Hansestadt Buxtehude sein. Ultsch: „Viele Kommunen finden nicht mehr genügend Ärztinnen und Ärzten, um das Praxissterben zu stoppen, weil sowohl der immense Zeitaufwand als auch die hohen Kosten viele Ärzte abschrecken“. Nach Ansicht der drei Ratsherren mache ein kommunales Hausärztezentrum den Arbeitsplatz für viele Ärztinnen und Ärzte attraktiver, da die angestellten Ärzte keine finanziellen Risiken eingehen müssen sowie feste, geregelte und damit auch familienfreundlichere Arbeitszeiten haben. Die Vorteile für die Buxtehuder Bevölkerung bestehe nach Ansicht des Gruppenvorsitzenden Koch-Böhnke darin, dass eine gute hausärztliche Versorgung durch die Hansestadt Buxtehude sichergestellt werden kann, bei der im Bedarfsfall auch notwendige Hausbesuche bei den Patientinnen und Patienten absolviert werden können. „Auch wenn der eigentliche Grund der immer schlechter werdenden ärztlichen medizinischen Versorgung in der seit vielen Jahren verfehlten Bundes- und Landespolitik liegt, so entlässt es die Hansestadt Buxtehude dennoch nicht aus der Verantwortung für alle Buxtehuderinnen und Buxtehuder eine gute Hausarztversorgung sicherzustellen“, so Koch-Böhnke und fügt hinzu: „Und bevor sich die ohnehin schon sehr angespannte Situation noch weiter verschlechtert, muss die Stadt schnell handeln und muss auch mal neue Wege gehen, wie mit dem kommunalen Hausärztezentrum.“