LINKE will Buxtehuder Stadtbibliothek umbennen

 Anping Richter ( Stader / Buxtehuder Tageblatt )

BUXTEHUDE. Winfried Ziemann zu Ehren will die Fraktion der Linken im Buxtehuder Rat die Stadtbibliothek umbenennen. Sie soll „Winfried-Ziemann-Bibliothek“ heißen und eine Gedenktafel bekommen, die den Gründer des Jugendliteraturpreises „Buxtehuder Bulle“ würdigt. Die Tafel und der neue Name sollen laut Antrag vom 22. Juli im nahenden 50. Jubiläumsjahr des „Buxtehuder Bullen“ offiziell eingeweiht werden. 1971 wurde der Preis erstmals verliehen. Die Linken-Abgeordneten Klemens Kowalski und Benjamin Koch-Böhnke begründen den Antrag damit, dass sich der 2010 im Alter von 76 Jahren verstorbene Ziemann für die Stadt Buxtehude in besonderer Weise verdient gemacht hat. Kowalski: „Durch die Gründung des Buxtehuder Bullen hat Ziemann dem Jugendbuch – und damit auch den Lesern – eine Wertschätzung verliehen, die es so vorher nicht gab. Und ganz nebenbei hat er dafür gesorgt, dass unsere Stadt eine internationale Beachtung auf dem Gebiet der Jugendliteratur erfahren hat.“ Gute Bücher nicht nur für junge Leser wichtig Dass gute Bücher nicht nur für junge Leser wichtig, sondern ebenso für Erwachsene unentbehrlich sind, sei auch an Ziemann selbst zu sehen gewesen. „Nicht selten saß er in seinem kleinen Buchladen in der Buxtehuder Bahnhofstraße hinter seinem Verkaufstisch, halb verdeckt von Bücherstapeln, und schmökerte vertieft in einem Buch“, erinnert sich Koch-Böhnke, der selbst Stammkunde war. Ziemann habe auf jede Frage zur Literatur eine Antwort gewusst. Sein langjähriges Engagement für den BSV sei vielen bis heute gut in Erinnerung. Zudem sei er engagierter Lokalpolitiker gewesen und als FDP-Kreistagsabgeordneter sogar stellvertretender Landrat. Kowalski und Koch-Böhnke sind sich eineig: „Der Name Winfried Ziemann stehe in Buxtehude wie kein anderer für die Liebe zum Buch, das Schaffen von Wissen und die Erkenntnis, dass ein gutes Buch die Kraft haben kann, ein ganzes Leben zu verändern.“