Linke fordert engagiertes Krisenmanagement!

„Auf der letzten Pressekonferenz des Robert Koch Instituts wurde nochmal darauf hingewiesen, dass wir in eine Pandemie hineinrutschen und die WHO hat dies bereits bestätigt“, so Benjamin Koch-Böhnke, Fraktionsvorsitzender der Linken im Kreistag: „Bisher informiert der Landrat nur über Infektionen und Quarantänefälle und es werden vereinzelt Schulen geschlossen. Wir haben hier die Sorge, dass das zu wenig ist.“

Mit einer aktuellen Anfrage wollen die Linken mehr Informationen für die Öffentlichkeit erzwingen wie das Krisenmanagement für die Elbekliniken, den Pflegeheimen und der Verwaltung aussieht. Einen ähnlichen Fragenkatalog stellt Ratsherr Klemens Kowalski in Buxtehude auch an die Stadtverwaltung.

„Wenn ich ehrlich bin, halte ich eine Schließung von Schulen und Kindergärten für mindestens 21 Tage für richtig“, sagt Linken-Ratsherr Klemens Kowalski aus Buxtehude: „Es gibt in Deutschland kein einheitliches Vorgehen gegen die Coronakrise. Andere Länder sind konsquenter, obwohl wir alle die gleichen Ziele verfolgen. Die Ansteckungszahlen klein zu halten. Das funktioniert aber nicht, wenn nur punktuell reagiert wird.“

Die Linken machen sich auch Sorgen um die Arbeitsfähigkeit der Verwaltung und anderer Aufgaben, die im Auftrag erledigt werden. Koch-Böhnke: „Müllabfuhr, Strom- und Wasserversorgung und Verwaltung selbst, brauchen mehr als nur das Prinzip Hoffnung.“ Die Linken schlagen vor, dass ein Teil des Personals auf Abruf nach hause geschickt wird, um Ausfälle später kompensieren zu können. Kowalski: „Alle 14 Tage rotieren wäre eine Möglichkeit. Natürlich zieht das Einschränkungen nach sich, aber eine besondere Lage bedarf besonderer Lösungen.“

Benjamin Koch-Böhnke, Fraktionsvorsitzender im Rat Buxtehude und Kreistag unterstreicht: „Hier geht es nicht um Alarmismus oder Panik. Es geht um Krisenmanagement. Und momentan wackelt das ganze Land weil erst durchgegriffen wird, wenn die Zahlen durch die Decke gehen.“ und „Das Ziel muss sein Ansteckungen zu verzögern, um den Mitarbeitern im Gesundheitsbereich Zeit zu verschaffen. Wir wissen alle dass der Gesundheitssektor kaputt gespart wird. Aus Italien kommen erste Berichte, dass in Krankenhäusern auch Patienten weggeschickt werden müssen. Das sind keine guten Aussichten.“

Einige Vorschläge zum Handeln:

1. Nicht zwingend benötigtes Personal nach hause schicken und in Bereitschaft halten.
2. Gefährdetes Personal (Vorerkrankung, Älter, mit gefährdeten Angehörigen) freistellen von der Arbeit.
3. Bevorzugt Heimarbeit. Alternativ Fernlernkurse und Onlinekurse belegen lassen und die Zeit für Fortbildung nutzen.
4. Für den Fall eines Shutdowns, was nicht mehr ausgeschlossen werden kann, sollen Kindergärten und Grundschulen eine Grundversorgung zur Betreuung für Kinder von dringend benötigtem Personal aus dem Gesundheitssektor (Ärzte, Pflegerinnen, Krankenschwestern, Arzthelfer*innen), Polizei, Bundeswehr, Lebensmittelhändlern, Apotheken und Logistik/Transport soweit möglich und so lange wie möglich aufrechterhalten.
5. Reservepersonal aus anderen Quellen – Personaldienstleister (befristet für die Krise) – organisieren, wenn nötig und möglich.
6. Landkreis und Kommunen sollen bei Bedarf gegenseitig Amtshilfe leisten.
7. Die Krise ernst nehmen und die Bevölkerung über Abläufe rechtzeitig und umfassend informieren!!!