Wie Wege aus der Armut funktionieren können

Karsten Wisser: Buxtehuder / Stader Tageblatt

Armut bekämpfen, nicht arme Menschen. Inflation und explodierende Energiekosten erhöhen das Armutsrisiko. Die Linkspartei lädt deshalb zu einer Armutskonferenz mit vielen Experten ein.Die Linke-Faktionen im Kreistag und Buxtehuder Rat veranstalten am Sonnabend, 18. März, im Kulturforum am Hafen, Hafenbrücke 1 in Buxtehude, eine gemeinsame Armutskonferenz. Auf der Konferenz sollen sowohl die Armutsursachen, die Armutsentwicklung sowie die Bekämpfung und die Möglichkeiten zur Überwindung der Armut thematisiert werden.

„Wir wollen sowohl mit Betroffenen und interessierten Bürgerinnen und Bürgern als auch mit Vertreterinnen und Vertretern von Vereinen, Verbänden und Politik über die aktuelle Situation, die Probleme und mögliche Lösungen diskutieren“, sagt Benjamin Koch-Böhnke, Fraktionsvorsitzender der Linkspartei im Stader Kreistag und im Buxtehuder Rat.

Steigende Mieten und steigende Armut

Das facettenreiche Thema Armut soll auf der Konferenz aus den unterschiedlichen Bereichen betrachtet werden. So wird unter anderem Ursula Reinke, Vorsitzende des Buxtehuder Sozialverband Deutschland, über die verschiedenen Formen der Armut referieren.
Menschen arbeiten und sind trotzdem arm

Der wissenschaftliche Referent für Wohnen und Stadtentwicklung bei der Linken-Fraktion in der Hamburger Bürgerschaft, Michael Joho, wird einen Bericht über den Themenbereich „Steigende Mieten / steigende Armut – wenn Wohnen nicht mehr bezahlbar ist“ halten. Isabel Kohler, die beim Hamburger Straßenmagazin Hinz & Kunzt den Bereich Sozialarbeit betreut, wird in ihrem Bericht die Armut auf der Straße beleuchten und die Folgen vom Wohnungs- und Obdachlosigkeit deutlich machen. Reiner Braungard von Housing First Schleswig Holstein stellt das Schleswiger Wohnprojekt zur Verbesserung der Wohnungsversorgung von Wohnungsnotfällen vor. Über den Themenbereich „Prekäre Beschäftigung – Arm trotz Arbeit“ referiert der Verdi-Gewerkschaftssekretär Christian Vasenthien.

Wie kann die Armut überwunden werden?

Der Behindertenbeauftragte der Hansestadt Buxtehude, Jens Nübel, wird darüber berichten, warum auch Krankheit und Behinderungen Gründe sein können, weshalb Menschen in die Armut rutschen. „Auf der Armutskonferenz wollen wir mit den Bürgern, den Referenten sowie den Vertretern von Vereinen, Verbänden und Politik darüber diskutieren, was sich ändern muss, um Armut zu überwinden“, sagt Benjamin Koch-Böhnke und fügt hinzu: „Wir sind davon überzeugt, dass Armut nicht als unabwendbares Übel von der Gesellschaft hingenommen werden darf, sondern dass Armut verhindert, bekämpft und überwunden werden kann und muss.“

Der Eintritt zur Armutskonferenz ist frei, und für Snacks und Getränke während der Pause ist gesorgt. Die Armutskonferenz beginnt um 11 Uhr.