Ampelstreit in Stade
In Stade werden manche Ampeln für Fußgänger und Radler nur grün, wenn sie per Knopfdruck darum bitten. Das passt der Linken gar nicht, doch die Stadt bremst.
Fußgänger und Radfahrer sind das Rückgrat einer klimaschutzfreundlichen und nachhaltigen städtischen Verkehrspolitik, findet die Linke-Fraktion im Stader Rat. Dass ausgerechnet diese Verkehrsteilnehmer im Nachteil sind, wenn sie eine Straße kreuzen wollen, während Autos ohne Wartezeit und Einschränkungen passieren können, wollen sie ändern.
Die Stadt Lüneburg hat gerade beschlossen, alle Bettelampeln abzuschaffen. In Eimsbüttel gibt es inzwischen sogar Bettelampeln für Autos, die per Wärmebildkamera ausgelöst werden. Doch in Stade hatte die Linke bisher wenig Erfolg mit ihrem Ansinnen.
Schon im November 2021 wurde ein entsprechender Antrag abgelehnt. Jetzt beantragt die Partei das erneut, doch die Stadtverwaltung rät ab: Die Abschaffung der Bettelampeln jetzt vorzuziehen, würde zweifach Kosten verursachen und der Komplexität der Planung nicht gerecht, argumentiert die Verwaltung. Der finanzielle Aufwand sei erheblich.
Ein Beispiel: Allein die Verlängerung der Grünzeit am Fußgängerüberweg von der Bahnhofstraße in die Holzstraße habe 4000 Euro gekostet. Dabei sei in Stade ohnehin eine ganzheitliche Optimierung der Ampelanlagen geplant. Im März 2025 soll die Untersuchung fertig sein und dann eine Strategie entwickelt werden. Ab August/September 2025, so der Zeitplan, könnten erste Maßnahmen umgesetzt werden.
Die Linke findet aber, dass die Untersuchung schon viel zu lange läuft, nämlich seit Ende 2022. Die Stadt hat damit ein Hamburger Ingenieurbüro beauftragt. Dennoch sei bisher nur eine Ampel umgestellt worden: Die an der Hansebrücke Süd. Die Linke fordert jetzt, bis spätestens Ende 2025 alle Bettelampeln in Stade abzuschaffen und durch Ampelschaltungen mit regulär wechselnden Grünphasen für alle Verkehrsteilnehmer zu ersetzen.
Über das Thema berät der Ausschuss für Stadtentwicklung, Klima und Umwelt am Donnerstag, 6. März, ab 17 Uhr öffentlich im Ratssaal im historischen Rathaus. Die Sitzung endet mit einer Einwohnerfragestunde.