Stades Landrat will Taxi-Zuschlag für Rollstuhlfahrer stoppen

( Persönliche Anmerkung: Erstens Links wirkt und zweitens es ist nicht die Idee des Landrates, drittens es ist gut das diese Diskriminierung beendet wird)

Buxtehuder / Stader Tageblatt Karsten Wisser

Taxifahren ist teurer geworden und Rollstuhlfahrer hat es besonders getroffen. Sie zahlen einen Zuschlag von sieben Euro. Das ist umstritten und könnte sich bald ändern. Stades Landrat Kai Seefried will die Zuschläge streichen. Wer die Kosten dann übernimmt.

Landrat Seefried (CDU) greift damit eine Idee der Linkspartei auf. „Wir wollen, dass die Zuzahlung für Rollstuhlfahrer wieder wegfällt und wir trotzdem zeitgleich einen Anreiz schaffen, dass die Taxiunternehmen weitere Spezialfahrzeuge beschaffen, um die Angebote für die Menschen mit Behinderungen insgesamt zu verbessern“, sagt Seefried. Die Linksfraktion im Stader Kreistag hatte einen vergleichbaren Vorschlag gemacht, der aber abgelehnt wurde.
Spezialfahrzeuge sollen gefördert werden

„Auf Initiative der Stader Kreisverwaltung gibt es zurzeit eine intensive Abstimmung mit den Nachbarlandkreisen, mit denen wir einen Tarifverbund bilden“, sagt Kai Seefried. Denkbar sei ein Finanzierungsmodell, das den Taxiunternehmen bei der Anschaffung eines entsprechend rollstuhlgeeigneten Fahrzeuges einen einmaligen Investitionskostenzuschuss gewährt. Kai Seefried geht davon aus, dass die Kreisverwaltung der Politik zur nächsten Fachausschusssitzung Mitte November einen konkreten Vorschlag unterbreiten kann.

Der Hintergrund der Diskussion: Seit Mitte August müssen Rollstuhlfahrer – aufgrund der Neuordnung der Taxitarife – pro Tour 7 Euro bezahlen, wenn sie mit einem speziellen Taxi befördert werden, bei dem sie während der Fahrt im Rollstuhl sitzen bleiben können.
Erheblicher bürokratischer Aufwand

Neben der Linksfraktion hatte auch der SPD-Kreistagsabgeordnete Kai Holm bereits einen Antrag gestellt, den Rollstuhlfahrern die Auslagen für einzelne Fahrten zu erstatten. „Dies wäre allerdings mit einem erheblichen bürokratischen Aufwand bei den Betroffenen und in der Kreisverwaltung verbunden“, so die Kreisverwaltung. Der Antrag von Kai Holm steht für Dienstag, 4. Oktober, auch auf der Tagesordnung des Kreistags. Dieser tagt ab 9.30 Uhr im Stadeum in Stade.

Landrat Kai Seefried stellte seinen Vorschlag zum Rollstuhlzuschlag beim Besuch von Günter Grootjans vor. Grootjans ist kürzlich zum Kreisvorsitzenden des Sozialverbands (SoVD) gewählt worden. Der Chef der Kreisverwaltung beglückwünschte Grootjans zur Übernahme des neuen Amtes und bot ihm eine intensive Zusammenarbeit an. Seefried: „Es war ein gutes Gespräch, dem sicher viele weitere folgen werden.“

Ein weiteres Thema war die Arbeit des Beirates für Teilhabe und Inklusion. Seefried will sich dafür starkmachen, dass Mitglieder des Beirates mit beratender Stimme an den Fachausschusssitzungen teilnehmen können, um die Interessen der Betroffenen vertreten zu können. Mit Sorge schauen Grootjans und Seefried angesichts des Krieges in der Ukraine und der daraus resultierenden Energiekrise auf den Winter. Wichtig sei, alles zu tun, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu erhalten und weiter zu stärken.