Solidarität mit der Ukraine: Buxtehude steht auf für den Frieden

Von Sabine Lepél / Buxtehuder Tageblatt

Es war eine beeindruckende Demonstration der Solidarität mit der Ukraine: Rund 600 Menschen waren am Sonnabend zur Kundgebung in die Buxtehuder Altstadt gekommen, zu der ein breites Bündnis aus Buxtehuder Parteien aufgerufen hatte.SPD, CDU, FDP, Grüne und Die Linke wollten gemeinsam mit den vielen Menschen ein Zeichen gegen die russische Aggression und den Krieg setzen. Ihr Aufruf kam an: Um 12 Uhr war die Fläche um die Bitter-Brücke bereits sehr gut gefüllt. Einige Teilnehmende an der Solidaritätskundgebung für die Ukraine hielten Plakate in die Höhe mit Peace-Zeichen und Aufschriften wie „Stop Putin“. Ein Mann hatte sich eine Putin-Maske gebastelt und das Gesicht des russischen Präsidenten mit einem Hitler-Bart entfremdet. „Diktator ist Diktator – egal ob links oder rechts“, sagte er.

„Wir stehen an Ihrer Seite“, sagte Buxtehudes Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt mit Blick auf die Menschen in der Ukraine und die Ukrainer in Buxtehude. „Wir sind für Sie da. Was immer wir für Sie tun können, werden wir tun“, versprach die Bürgermeisterin. Buxtehude werde Flüchtlinge aufnehmen und ihnen ein sicheres Heim geben. „Es ist unsere Verantwortung, den Menschen in der Ukraine beizustehen“, so Oldenburg-Schmidt. „Niemand sollte die Kraft der Demokratie und der Freiheit unterschätzen.“
„Jetzt ist die europäische Friedensordnung kaputt“

Benjamin Koch-Böhnke, Fraktionsvorsitzender der Linken, verurteilte den „Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine“ und sprach sich grundsätzlich gegen Waffenexporte aus: „Krieg darf kein Mittel zur Lösung von Konflikten sein. Wir stehen hier für den Weltfrieden.“ Auch Andre Grote von der FDP betonte, dass nichts eine kriegerische Intervention rechtfertige. „Für die Freiheit muss immer wieder gekämpft werden, aber nicht mit Waffen, sondern mit Werten“, so Grote. Er begrüße, dass Stade und Buxtehude beschlossen haben, Kriegsflüchtlinge aufzunehmen. Birgit Butter von der CDU fand Worte für die Gefühle, die wohl viele bei der Kundgebung bewegten: „Fassungslosigkeit, Sprachlosigkeit, Angst, Sorge. Jetzt ist die europäische Friedensordnung kaputt.“ Matthias Mittlmejer von der SPD beschwor den gesellschaftlichen Zusammenhalt: „Den Spaltern darf es nicht gelingen zu spalten.“ Philipp Bravos von den Grünen bewertete Putins Angriff auf die Ukraine als „Angriff auf Europa und die europäischen Werte“. Es gebe ihm Kraft, so viele Menschen bei der Kundgebung zu sehen. „Und auch in Russland demonstrieren Menschen. Sie dürfen es nicht und machen es trotzdem. Das ist stark.“

Vielen standen Tränen in den Augen, als Sängerin Jasmin Antic den Anti-Kriegs-Song „Where Have All the Flowers Gone“ anstimmte und dabei ihr winziges Baby an die Brust drückte. Auch Sandra Seidel war davon berührt. Sie war mit ihrem 12-jährigen Sohn Kian aus Moisburg nach Buxtehude gekommen, um dem Gefühl der eigenen Hilflosigkeit etwas entgegenzusetzen. „Alles, was wir tun können, ist auf die Straße zu gehen und zu beten“, sagte sie.