Ratsgruppe DIE LINKE/DIE PARTEI macht Housing-First-Konzept zum Thema

Die Buxtehuder Ratsgruppe DIE LINKE./DIE PARTEI hatte auf der vergangenen Sitzung des Ausschusses für Soziales und Wohnen mit einem Antrag das Thema Housing-First auf die Tagesordnung gesetzt. Die Ratsgruppe hatte beantragt, dass das Housing-First-Konzept auf einer weiteren Sitzung des Ausschusses für Soziales und Wohnen vorgestellt und dabei insbesondere auch der Gegensatz zum bisher häufig noch angewandten Stufenkonzept herausgearbeitet werden soll. Während das bisherige Stufenkonzept darauf ausgelegt ist, dass Wohnungslose erst einige Entwicklungsstufen, wie z. B. Suchtbekämpfung, die Behandlung von psychischen Erkrankungen oder die Unterbringung in Gemeinschaftsunterkünften etc., zurückgelegt haben sollen, bis sie eine eigene Wohnung beziehen, so ist das Housing-First-Konzept komplett umgekehrt aufgebaut. Das Housing-First-Konzept sieht vor, dass Wohnungslose zuerst eine eigene Wohnung beziehen sollen, und mit der Verlässlichkeit und Sicherheit, die eine eigene Wohnung bietet, sollen dann die möglicherweise vorhandenen individuellen Probleme und Schwierigkeiten angegangen werden. Die Mitglieder der Ratsgruppe, Clemens Ultsch (DIE PARTEI), sowie Benjamin Koch-Böhnke und Klemens Kowalski (beide DIE LINKE.), sind sich einig, dass das Housing-First-Konzept viele Vorteile im Vergleich zum Stufenkonzept bietet. „Menschen, die auf der Straße leben, sind nicht nur wohnungslos, sondern leider oft auch völlig schutzlos“, so Ultsch. Auch aus Sicht des Gruppenvorsitzenden Koch-Böhnke sind dies kaum gute Bedingungen, um erfolgreich Probleme bekämpfen zu können. „Aus einer solchen Situation heraus von ihnen zu erwarten, dass sie, während sie oft schutz- und mittellos auf der Straße leben, eine Suchterkrankung, eine psychische Erkrankung oder andere teilweise schwerwiegende individuelle Probleme in den Griff bekommen, bevor sie die Chance auf eine eigene Wohnung erhalten, ist in den allermeisten Fällen kaum möglich“, so Koch-Böhnke und ergänzt: „Sie brauchen zuerst ein sicheres Zuhause und dann die zielgerichtete individuelle Hilfe und Unterstützung, die sie zur Bekämpfung möglicher Probleme oder Erkrankungen benötigen.“ Eine Mehrheit des Ausschusses für Soziales und Wohnen hat nun dem Antrag der Ratsgruppe zugestimmt. Laut Antrag soll das Housing-First-Konzept detailliert in einer folgenden Aussschussitzung von einem Vertreter der in Hannover ansässigen „Stiftung EIN ZUHAUSE“ vorgestellt werden, da diese Stiftung bereits ein Housing-First-Projekt betreibt.