LINKE sieht keinen Abbau des Mangels an bezahlbaren Wohnraum

Anhand des Antwortschreibens der Buxtehuder Stadtverwaltung auf eine Anfrage der LINKEN sehen sich die beiden Fraktionskollegen Klemens Kowalski und Benjamin Koch-Böhnke bestätigt, dass in den vergangenen Jahren kein Abbau des Wohnraummangels stattgefunden hat. Die LINKEN-Politiker hatten auf ihre Anfrage zum Thema Räumungsklagen die Antwort bekommen, dass die eingehende Anzahl an Räumungsklagen im Zeitraum 2015 bis 2020 mit einem Mittelwert von 37 Klagen pro Kalenderjahr relativ gleichbleibend sind. Die beiden LINKEN-Ratsherren sind sich einig, dass man diese Zahl auch im Zusammenhang mit den Informationen aus dem städtischen Wohnraumversorgungskonzept sehen muss. In dem vor einigen Jahren erstellten Wohnraumversorgungskonzept ist klar ersichtlich, dass es in Buxtehude viel zu wenig bezahlbaren Wohnraum gibt und dass die Verdrängung von Menschen bereits seit Jahren stattfindet. Kowalski: „Das bedeutet, dass in den letzten Jahren viele Menschen mit geringeren finanziellen Mitteln ohnehin bereits aus Mangel an bezahlbarem Wohnraum die Stadt verlassen haben und dennoch bleibt die Zahl der Räumungsklagen gleichbleibend hoch. Das ist erschreckend!“ Nach Ansicht des LINKEN-Fraktionsvorsitzenden trifft es schon lange nicht mehr ausschließlich die finanziell schwächer gestellten Menschen. Koch-Böhnke: „Dieses Problem ist längst mitten in der Bevölkerung angekommen.“ Außerdem müsse man, so Koch-Böhnke weiter, auch immer daran denken, dass es sich bei der Anzahl an Räumungsklagen nicht einfach um Zahlen handelt, sondern dass damit immer auch Menschen verbunden sind. So waren der Stadtverwaltung laut Antwortschreiben im Laufe der vergangenen zwei Jahre 66 eingehende Räumungsklagen mitgeteilt worden. Diese betrafen 27 Familien mit 57 Kindern, wovon 15 Familien mit 27 Kindern betreut und unterstützt wurden. Zu den eingegangenen Räumungsklagen sind 27 Räumungstitel erlassen worden. In städtische Unterkünfte wurden 4 Familien mit insgesamt 5 Kindern, sowie 4 alleinstehende Personen und eine Haushaltsgemeinschaft aufgenommen. „Wenn zusätzlich zur Verdrängung der Menschen ins Buxtehuder Umland die Räumungsklagen weiterhin gleichbleibend hoch sind, dann wurde der Mangel im Bereich bezahlbares Wohnen nicht abgebaut, so wie dies die Analyse des Wohnraumversorgungskonzeptes erfordert hätte, sondern er spitzt sich immer weiter zu“, sind sich die beiden LINKEN-Politiker sicher und werfen der Stadtverwaltung im Bereich dauerhaftes bezahlbares Wohnen völliges Versagen vor. Koch-Böhnke: „Solange die Stadtverwaltung und die Ratsmehrheit noch hofft, dass es der Markt und die Investoren schon richten werden, wird sich an dieser dramatischen Wohnraumsituation nichts ändern“, so Koch-Böhnke und fügt hinzu: „Wenn wir wirklich ausreichend dauerhaft bezahlbaren, barrierefreien, familienfreundlichen und energetisch hochwertigen Wohnraum für die Zukunft schaffen wollen, dann benötigen wir dringend eine städtische Wohnungsbaugesellschaft!“