LINKE kritisiert: Fahrpreiserhöhungen im ÖPNV völlig falscher Weg

Die Kreistagsfraktion der LINKEN kritisiert die öffentliche Ankündigung bundesweiter Verkehrsbetriebe von Preiserhöhungen auf Grund steigender Energiepreise auf das Schärfste. Auch der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) hat für den Jahresbeginn 2022 wieder Preissteigerungen angekündigt. Die Begründung aktuell allgemein steigender Energiepreise überzeugt die beiden LINKEN-Kreistagsabgeordneten Klemens Kowalski und Benjamin Koch-Böhnke allerdings nicht. Kowalski: „Beim HVV scheint es bereits Tradition zu sein, die Ticketpreise zu Jahresbeginn anzuheben. Mal sind es Zukunftsinvestitionen, nun eben die allgemein steigenden Energiepreise“, so Kowalski und fügt hinzu: „Welcher Grund auch immer gerade genannt wird: Die HVV-Nutzer müssen jährlich mehr zahlen. So darf es nicht weitergehen!“ Tatsächlich hat der HVV die Fahrpreise jährlich angehoben. So stiegen die Preise im Jahre 2015 um 2,6%, 2016 um 1,9%, 2017 um 1,4%, 2018 um 1,2%, 2019 um 2,1%, 2020 um 1,3% und 2021 um 1,4%. Bereits mehrfach hat die Kreistagsfraktion der LINKEN beantragt, dass sich der Landkreis Stade als Anteilseigner des HVV mit anderen Landkreisen, die ebenfalls Miteigentümer des HVV sind, zusammenschließt, um sich dann besser gegen das Land Hamburg als HVV-Hauptanteilseigner für stabile – besser noch sinkende – Fahrpreise einzusetzen. Mit diesen Anträgen scheiterte die LINKE aber regelmäßig an der Kreistagsmehrheit. Für den LINKEN-Fraktionsvorsitzenden Koch-Böhnke ist die stetig steigende Preisentwicklung im ÖPNV aus mehreren Gründen der völlig falsche Weg. So weist er etwa darauf hin, dass sich Menschen mit geringen finanziellen Mitteln bereits jetzt kaum noch die regelmäßige Nutzung von Bus und Bahn leisten können. Koch-Böhnke: „Mobilität ist – besonders in ländlichen Gegenden – eine absolute Notwendigkeit, etwa um den Weg zur Arbeit, zum Arzt oder zum Einkaufen zu gewährleisten. Dabei darf es keine sozialen Ausgrenzungen geben.“ Aber auch im Hinblick auf die dringend notwendige Verkehrswende sei nach Ansicht des LINKEN-Politikers eine kostengünstige und mittelfristig kostenfreie Nutzung von Bus und Bahn notwendig. „Nur so schaffen wir die Verkehrswende ohne Menschen mit wenig Einkommen von der Mobilität auszuschließen. Von einem guten Ausbau des ÖPNV-Angebots profitiert dann besonders auch der ländliche Raum“, so Koch-Böhnke weiter.