LINKE fordert Verzicht auf Fahrpreiserhöhung beim HVV

LINKE fordert Verzicht auf Fahrpreiserhöhung des HVV Aufgrund der Ankündigung des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV), die Fahrpreise ab Januar 2021 um durchschnittlich 1,4% zu erhöhen, hat die LINKE-Fraktion nun einen Eilantrag in den Kreistag eingebracht, der den Landkreis Stade als Mit-Gesellschafter des HVV auffordert, sich mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln dafür einzusetzen, die geplante Fahrpreiserhöhung zu verhindern. Weiter soll der Landkreis Stade in dem Antrag beauftragt werden, in dieser Angelegenheit mit weiteren HVV-Gesellschaftern in Kontakt zu treten, um eine breitere Basis und damit ein größeres Gewicht gegenüber der Freien- und Hansestadt Hamburg zu erlangen. Da letztlich die Hamburger Bürgerschaft über die Fahrpreiserhöhung entscheidet, soll der Landkreis Stade auch beauftragt werden, der Hamburger Bürgerschaft in einem Schreiben die Bedenken des Hamburger Umlandes mitzuteilen. Bis auf sehr wenige geplante Vergünstigungen für Hamburger HVV-Nutzer, steigen die Preise für die allermeisten Fahrtickets an. Die beiden LINKEN-Kreistagsabgeordneten Klemens Kowalski und Benjamin Koch-Böhnke kritisieren die fast jedes Jahr steigenden Fahrpreise des HVV scharf. „Die Fahrpreiserhöhungen sind unsozial und treffen gerade die HVV-Nutzer besonders, die lediglich über wenig Einkommen verfügen und keine Bürger der Hansestadt Hamburg sind“, ist Kowalski überzeugt. Das vom HVV in den vergangenen Jahren oftmals herangezogene Argument, dass erfolgte Qualitätssteigerungen den Preisanstieg rechtfertigen würden, lassen die beiden LINKEN-Politiker nicht gelten. „Zugausfälle, Verspätungen sowie verdreckte, stickige und völlig überfüllte Zugabteile hatten und haben mit einer Qualitätssteigerung nichts zu tun“, sind sich beide Abgeordneten einig. Außerdem zeuge es nach Ansicht von Koch-Böhnke geradezu von Ignoranz, dass der HVV durch regelmäßige Preissteigerungen den Umstieg vieler Menschen vom PKW auf Bus und Bahn auch noch erschwere. „Für den dringend notwendigen sozial-ökologischen Wandel wäre eine günstige – besser noch kostenlose – Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs wichtig. Preissteigerungen bewirken genau das Gegenteil“, so Koch-Böhnke und stimmt Heike Sudmann, verkehrspolitische Sprecherin seiner Partei in der Hamburger Bürgerschaft zu, die deutlich gemacht hat, dass HVV-Kunden auch mit sinkenden Preisen gehalten werden.