LINKE fordert Verschiebung von Sporthallen-Beschluss

Wisser Stader/Buxtehuder Tageblatt

BUXTEHUDE. Die Linke im Buxtehuder Rat will mit einem Antrag verhindern, dass der endgültige Beschluss über die Neubau-Variante der Sporthalle des Schulzentrums Nord in Buxtehude noch vor dem Haushaltsbeschluss für das kommende Jahr ergeht. Ein Neubau der Sporthalle ist aufgrund des Zustands der jetzigen Sporthalle an der Integrierten Gesamtschule aus Sicht der Linken notwendig. Linken-Ratsherr Klemens Kowalski macht deutlich, dass nicht zur Debatte stehe, ob eine neue Sporthalle gebaut wird, sondern es nur darum gehe, welche der drei diskutierten Neubau-Varianten kommen soll. Kowalski: „Der Neubau einer Schulsporthalle ist unumstritten. Alle drei Varianten sind für den Schulsport völlig ausreichend, aber sie unterscheiden sich bei der Finanzierung um mehrere Millionen Euro.“ Bei den drei Varianten liegen die Baukosten zwischen 11 und 15 Millionen Euro, von denen der Landkreis Stade fünf Millionen Euro zahlen wird. Die günstigste der drei Varianten würde allerdings nicht die Kriterien der Handball Bundesliga Frauen (HBF) erfüllen und den Bundesliga-Handball des Buxtehuder SV infrage stellen. Die Linke kritisiert, dass bei den beiden teureren Varianten zu einem großen Teil die hohen Kosten auf die speziellen Wünsche der Handball-Marketing Buxtehude GmbH ausschließlich für den Bundesliga-Handball zurückgehen. Gemeint sind damit im Wesentlichen die gegenüberliegenden Tribünen für 1500 Zuschauer. Das führt dazu, dass die neue Halle breiter werden würde als die bisher vorhandene. Das ist bei zwei der drei Alternativen vorgesehen. Linke will nicht am Schulsport sparen Andere Mehrkosten wie die LED-Banden und den zusätzlichen, mobilen Hallenboden, trägt die Handball-Marketing selbst. Die Linke weist darauf hin, dass sie keineswegs am Schulsport sparen wolle, aber der Haushaltsentwurf der Verwaltung für das Jahr 2020 schon jetzt nur knapp genehmigungsfähig sei. Der Linken-Fraktionsvorsitzende Benjamin Koch-Böhnke gibt zu bedenken, dass sich die Stadt diese Extra-Kosten auch leisten können müsse und nicht alles auf die Wünsche des Bundesliga-Handballs ausrichten dürfe. „Es sind zum Beispiel auch noch andere Schul- und Sportinvestitionen notwendig, genauso wie auch Investitionen im Bereich bezahlbares und barrierefreies Wohnen“, so Koch-Böhnke. Zweifeldhalle fehlt Aus diesem Grund dürfe, nach Ansicht der Linken-Fraktion, eine Millionenausgabe wie die der Sporthalle des Schulzentrums Nord auch nicht vor dem Haushalt beschlossen werden, sondern erst gemeinsam mit dem Haushalt. Benjamin Koch-Böhnke: „Der Rat kann nicht erst eine derart hohe Millioneninvestition beschließen, um dann beim Haushaltsbeschluss in anderen Bereichen wie zum Beispiel Soziales und Kultur zu sparen bis es quietscht, nur damit der Haushalt genehmigungsfähig bleibt und für die teuerste Sporthalle ausreicht. Das wäre unverantwortlich.“ Auf die Nachfrage, ob die Linke auch das Ende für den Bundesliga-Handball in der Stadt in Kauf nehmen würde, antwortet Benjamin Koch-Böhnke: „Für uns liegen alle Optionen auf dem Tisch.“ Allerdings hat sich bisher eine große Mehrheit in den zuständigen Ausschüssen des Rats für die sogenannte große Lösung ausgesprochen. Danach würden eine für die Handball-Bundesliga taugliche Dreifeldhalle und eine weitere Zweifeldhalle in einem Gebäudekomplex entstehen. Auch die Integrierte Gesamtschule und die Arbeitsgemeinschaft der Buxtehuder Sportvereine befürwortet diese Lösung. Der Sportentwicklungsplan besagt, dass für den Breitensport in der Stadt aktuell eine Zweifeldhalle fehlt. Der Ausschuss für Schule und Sport wird sich heute Abend mit den Kosten für die Schul- und Sportinfrastruktur befassen. Die Sitzung findet um 19 Uhr im Stadthaus (Bahnhofstraße) statt.