LINKE: Elbfischer unterstützen, Stint schützen, Baggerarbeiten stoppen!

Die LINKE.-Fraktion beantragt zur nächsten Kreistagssitzung die Unterstützung der Forderungen der Elbfischer zum Schutze der Stinte in der Elbe. Die Forderungen sehen u. a. vor, die Verklappung des Hafenschlickes vor Neßsand zu beenden und neue Flachwasserzonen als „Kinderstuben“ zu schaffen. Die Kreisverwaltung wird in dem Antrag der LINKEN auch aufgefordert, sich beim Hamburger Senat und der Bundesregierung für einen sofortigen Stopp der Baggerarbeiten in der Laich- und Aufwuchszeit der Stinte vor dem Naturschutzgebiet Neßsand einzusetzen. Die beiden LINKEN-Kreistagsabgeordneten Karl-Heinz Holst und Benjamin Koch-Böhnke sind sich einig: ,,Die Elbfischer verkörpern eine Branche, die im Einklang mit der Natur arbeitet und lebt!“ Für Holst sind die Ursachen der Probleme eindeutig: ,,Die Ausbaggerungen der vergangen Elbvertiefungen, die erhöhten Fließgeschwindigkeiten und die Verschiebung der Brackwasserzone landeinwärts fordern auf schreckliche Weise ihren Tribut. Jetzt kann das Ruder noch rumgerissen werden.“ Für Flussseeschwalben, Schweinswale, Zwergmöwen und andere Tiere sind die Stinte die Hauptnahrungsquelle. Das Aussterben der Stinte würde nach Meinung der Elbfischer für den Landkreis Stade eine gewaltige Veränderung der Naturlandschaft nach sich ziehen. Dieser Auffassung sind auch die beiden LINKEN-Abgeordneten. LINKEN-Fraktionsvorsitzender Benjamin Koch-Böhnke gibt zu bedenken, dass der Kreistag erst Ende letzten Jahres das Naturschutzgebiet „Elbe und Inseln“, an der Elbe beschlossen hat. „Wenn der Landkreis Stade den Naturschutz wirklich ernst meint, dann muss er sich mit allem Nachdruck für die absolut berechtigten Forderungen der Elbfischer einsetzen“, so Koch-Böhnke. Auch kritisieren die LINKEN-Abgeordneten, dass vor Jahren ein großer Teil des für Flora und Fauna wichtigen Hamburger Mühlenberger Lochs zu Gunsten einer Vergrößerung des Finkenwerder Airbus-Geländes zugeschüttet wurde. Hier sollte damals eine längere Landebahn für den Bau des A380 geschaffen werden, dessen Bau nun bald eingestellt werden soll. Die anstehende weitere Elbvertiefung wird von der LINKEN ebenfalls klar abgelehnt. Für die LINKEN-Politiker sind das Zuschütten des Mühlenberger Lochs und die geplante Elbvertiefung „deutliche Zeichen der Ignoranz der Verantwortlichen in Hamburg und Berlin“. Koch-Böhnke weist auf die EU-Wasserrahmenrichtlinie hin, in der steht, dass die Wasserqualität sich nicht verschlechtern darf. Koch-Böhnke: „Das ist eigentlich eine klare und eindeutige Formulierung. Schade nur, dass sich weder der Hamburger Senat noch das Bundesverwaltungsgericht an die EU-Wasserrahmenrichtlinie halten. Jetzt muss der Kreistag seiner Verantwortung gerecht werden und als ersten Schritt die absolut berechtigten Forderungen der Elbfischer unterstützen!“