LINKE beantragt: Nabu-Schifffahrtsexperte soll im Umweltausschuss über Folgen der Elbvertiefung informieren.

LINKE beantragt: Nabu-Schifffahrtsexperte soll im Umwelt-Ausschuss über Folgen der Elbvertiefung informieren Die LINKE-Fraktion im Kreistag hat einen Antrag gestellt, den Nabu-Schifffahrtsexperten Klaus Schroh zu einem Referat in den Ausschuss für Regionalplanung und Umwelt einzuladen. Schroh, der als Hafenkapitän in Wilhelmshaven und als Leiter der Sonderstelle des Bundes zur Bekämpfung von Meeresverschmutzung tätig war, und sich jetzt u. a. im Regionalen Bündnis gegen die Elbvertiefung engagiert, hatte kürzlich öffentlich seine Überzeugung geäußert, dass die offiziellen Kosten in Höhe von 800 Millionen Euro für die Elbvertiefung ein Fall für den Bundesrechnungshof sind. Begründet hat er dies damit, dass die tideabhängig maximal zur Verfügung stehenden Einlauftiefgänge von bis zu 14,30 Metern gar nicht ausgenutzt werden. So betrugen die benötigten Tiefgänge in den letzten Jahren im Durchschnitt 12,17 bis 12,31 Metern. Einlaufend habe damit kein Schiff den bereits jetzt zur Verfügung stehenden Tiefgang ausgenutzt, auslaufend waren es insgesamt 17 Schiffe. Auch die LINKE-Fraktion hat in den vergangenen Jahren bereits mehrfach entsprechende Anträge gestellt und Maßnahmen gefordert, um die Elbvertiefung zu stoppen. So sehen die beiden LINKEN-Abgeordneten Klemens Kowalski und Benjamin Koch-Böhnke durch die Elbvertiefung für den Hamburger Hafen langfristig kaum Mehreinnahmen oder Zuwachs an Arbeitsplätzen. Im Gegenteil müsse damit gerechnet werden, dass durch die mit der Elbvertiefung einhergehende Verschiebung der Brackwasserzone eine Versalzung des Wassers zur Folge habe und somit im Obstanbau viele Arbeitsplätze im Alten Land gefährdet seien. Kowalski: „Hinzu kommt noch das zu erwartende steigende Hochwasserrisiko durch schnellere Fließgeschwindigkeiten und die unwiederbringliche Zerstörung des Lebensraums vieler Tiere und Pflanzen.“ Laut dem LINKEN-Fraktionsvorsitzenden Koch-Böhnke sollen die Ausschussmitglieder durch das Referat von Schroh einen tieferen Einblick in Kosten, Gewinnerwartungen und Risiken der Elbvertiefung erhalten. Koch-Böhnke: „Wenn bereits vor Fertigstellung der Elbvertiefung deutlich absehbar ist, dass die erhofften positiven Auswirkungen ausbleiben werden aber die Risiken und Umweltschäden immens sind, dann sollte die Elbvertiefung von verantwortungsbewussten Politikern gestoppt werden, statt sehenden Auges in ein nicht wieder gutzumachendes ökologisches Desaster zu laufen.“ Die beiden LINKEN-Politiker könnten sich etwa eine gemeinsame Resolution aller direkt oder indirekt von der Elbvertiefung betroffenen Landkreise vorstellen, um einen korrigierenden Druck auf die zuständige Bundesebene auszuüben. „Besser ein Ende mit Schrecken für die übertriebenen Forderungen des Hamburger Hafens, als ein Schrecken ohne Ende für Mensch, Tier und Umwelt“, so Koch-Böhnke weiter.