LINKE beantragt kommunalen Schlachthof für mehr Tierwohl

Die Kreistagsfraktion der LINKEN hat einen Antrag zur Schaffung eines kommunalen Schlachthofes in den Kreistag eingebracht. Die LINKEN-Kreistagskollegen Tanja Wilhelm und Benjamin Koch-Böhnke sind sich einig: Nicht nur bei Haustieren muss auf das Tierwohl geachtet werden. Bei sogenannten Nutztieren bedeute dies, nach Ansicht der LINKEN-Abgeordneten, nicht nur eine artgerechte Haltung, sondern schließe auch kurze und stressarme Transportwege sowie eine professionelle und möglichst schonende Schlachtung mit ein. Mit einem kommunalen Schlachthof im Landkreis Stade wollen die LINKEN erreichen, dass lange Transportwege, auf denen die Tiere dicht an dicht in engen und stickigen LKW eingepfercht durch halb Europa transportiert werden, der Vergangenheit angehören. Wilhelm: „Die in den vergangenen Jahren immer wieder aufgedeckten Skandale haben das Elend der Tiere auf den Transportwegen und bei Massenschlachtungen deutlich gemacht. Das muss endlich ein Ende haben!“ Koch-Böhnke ist sich sicher, dass die industrielle Fleischproduktion für die heutigen Zuständen in dieser Branche mit Massentierhaltung, langen Transportwegen, unprofessionelle Schlachtungen, den vorhandenen Niedriglohnsektor, die Ausbeutung der Arbeitnehmer, die teilweise katastrophalen Arbeitsbedingungen sowie den mangelnden Gesundheits- und Verbraucherschutz ursächlich ist. „Ein Großteil der Gesellschaft lehnt diese Zustände inzwischen zu Recht ab“, so der Fraktionsvorsitzende und ergänzt: „Ein kommunaler Schlachthof, der sich unter ständiger Aufsicht und Kontrolle des Gesundheits- sowie Kreisveterinäramts befindet, bietet mehr Gesundheits- und Verbraucherschutz, bessere Arbeitsbedingungen, kurze und stressarme Transportwege für die Nutztiere aus der Region und von geschultem Personal durchgeführte profesionelle Schlachtungen, die zusätzliches Leid der Tiere verhindert“, so der Fraktionsvorsitzende. Zusätzlich habe, nach Meinung der LINKEN-Fraktion, ein kommunaler Schlachthof aufgrund der kurzen Wege auch noch den Vorteil geringer Transportkosten für die Landwirte. „Der Landkreis Stade steht in der Pflicht, seinen Teil zu einer verbesserten Situation für Mensch und Tier in dieser Branche beizutragen“, so Wilhelm und Koch-Böhnke.