Kein kostenloser Busverkehr für Buxtehude

Von Ina Frank / Buxtehuder Tageblatt

BUXTEHUDE. In einigen Kommunen ist das bereits Realität: Bus fahren, ohne etwas dafür zu bezahlen. Das wünscht sich die Linke-Fraktion auch für Buxtehude. Der Antrag an die Verwaltung, die etwaigen Rahmenbedingungen zu prüfen, wurde allerdings abgelehnt. Weniger Straßenverkehr, weniger CO2-Ausstoß – in Kommunen, in denen kostenfreier Busverkehr angeboten werde, zeigten sich schnell die Vorteile, sagte Benjamin Koch- Böhnke (Linke) in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Ortschaftsangelegenheiten und Umweltschutz. „Wir werden die Stadt nur nachhaltiger gestalten können, wenn wir solche Gedankengänge zulassen“, fügte er hinzu. Daher solle der Rat beschließen, dass die Verwaltung prüft, welche Kosten auf die Stadt Buxtehude zukämen, wenn der Busverkehr kostenfrei angeboten würde, welche finanziellen Förderungen es dafür gebe und wie hoch der Nutzen des kostenfreien Busverkehrs, zum Beispiel im Hinblick auf den Verkehr, wäre. Angebot muss zu Bedürfnissen der Fahrgäste passen All diese Zahlen zu ermitteln, wäre sehr aufwendig, und in einigen Bereichen könnten auch nur Annahmen getroffen, erklärte Johannes Kleber von der zuständigen Fachgruppe in der Sitzung. Eine Umfrage des Hamburger Verkehrsverbunds (HVV), zu dessen Tarifgebiet Buxtehude gehört, habe zudem ergeben, dass die Attraktivität der öffentlichen Verkehrsmittel weniger durch niedrige oder gar keine Kosten gesteigert werde. Es komme eher darauf an, dass das Angebot zu den Bedürfnissen der Fahrgäste passt. Dass Buxtehude eben Teil des HVV-Gebiets sei, erschwere es noch mehr, die gewünschten Zahlen zu ermitteln: Die Fahrgäste zahlen für die Nutzung von Ringen oder Zonen und nicht für bestimmte Verkehrsmittel, wie zum Beispiel den Bus. Eine weitere Frage sei, wie sich kostenloser Busverkehr mit den Zeitkarteninhabern vereinbaren lasse. Manche nutzen schließlich nur den Bus, manche Bus und Bahn. Das Thema sei zudem eher auf Kreisebene angesiedelt, gab Kleber zu Bedenken. „Wünschenswert, aber einfach unrealistisch“ Unter den Ausschussmitgliedern fand der Antrag keine Zustimmung. Helmut Wiegers (AfD) und Bodo Klages (BBG/FWG) erklärten sofort, sie würden dem Antrag nicht zustimmen. Der Antrag sei „wünschenswert, aber einfach unrealistisch“, fügte Arnhild Biesenbach (CDU) hinzu. Astrid Bade (SPD) sagte über die Antragstellung: „Das ist eine absolute Unzeit, auch von der Belastung der Verwaltung her.“ Einzig von den Grünen gab es eine Hauch Zustimmung: Der Zeitpunkt sei unglücklich, aber die Sache als solche bleibe gut, sagte Fraktionsmitglied Thomas Lange. Schließlich wurde der Antrag aber abgelehnt.