„Housing First“: Neues Konzept für Obdachlose in Buxtehude

Von Lennart Möller ( Buxtehuder Tageblatt )

Für Menschen ohne festen Wohnsitz gestaltet sich die Suche nach einer Wohnung oft schwierig. Die Initiative „Housing First“ will das ändern. Auch für die Stadt Buxtehude sei so ein Konzept denkbar.

Wird die Hansestadt Buxtehude bald zu einer Housing-First-Stadt? Im Ausschuss für Soziales wurde vor Kurzem darüber beraten. Vorausgegangen war ein Antrag der Linken-Fraktion, der die Einladung eines „Housing-First“-Vertreters forderte.

Der Begriff „Housing First“ definiert einen Ansatz der Sozialpolitik im Umgang mit Wohnungslosen Menschen. Sie stecken oft in einem Teufelskreis fest: Auf der Suche nach einer Wohnung müssen sie zunächst ihre Wohnfähigkeit unter Beweis stellen. Das Wohnen ist hierbei an zahlreiche Auflagen geknüpft, können diese nicht erfüllt werden, gestaltet sich die Suche nach einer Wohnung schwierig.
CDU sieht aktuell keinen Bedarf für „Housing First“

Das Konzept „Housing First“ stellt das Dach über dem Kopf dagegen an die erste Stelle. Es betont das Recht von wohnungslosen auf Wohnen. Erwartungen und Anforderungen an die Person sind zweitrangig.

Im Sozialausschuss wurde nun diskutiert, ob ein Vertreter der Organisation eingeladen werden solle, um das Konzept nähe zu erläutern und um später zu prüfen, ob die Hansestadt sich für so ein Programm eigne.

Keinen Bedarf für ein solches Programm sah derweil die CDU. In Buxtehude gebe es laut Informationen der Stadt momentan keine Wohnungslosen, die nicht auf eigenen Wunsch ohne Obdach sein wollen. „Außerdem müsse man vorher wissen, ob der Besuch eines Vertreters dieser Organisation bei uns etwas kostet“, erklärte Petra Möhle.

twas anders sahen das die übrigen Ausschussmitglieder:. Andreas Gubernatis von der SPD zum Beispiel sprach sich deutlich für eine solche Infoveranstaltung aus: „Am Ende des Tages ist es für uns eine Fortbildung, die wir nutzen sollten.“ Antragssteller Benjamin Koch-Böhnke von den Linken stellte in Aussicht, sich das Konzept anzuhören und auch gegebenenfalls nur Teile davon zu übernehmen.

In der finalen Abstimmung sprachen sich die Ausschussmitglieder für eine Infoveranstaltung mit einem Vertreter der Organisation „Housing First“ aus.