Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus in Buxtehude

 

In Buxtehude trafen sich am gestrigen 8.Mai, dem Gedenktag zur Befreiung vom Nationalsozialismus, etwa ein dutzend Menschen an den Gräbern der Zwangsarbeiter/innen und Kriegsgefangenen in der Zeit aus Buxtehude.

Quelle: Buxtehuder Tageblatt / Autor Björn Vasel

An rund 30 Orten im Kreis Stade wurden Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter und ihre Kinder sowie Kriegsgefangene, vor allem aus der früheren Sowjetunion, von 1939 bis 1945 begraben oder verscharrt. Auf dem Friedhof „Ferdinandstraße“ erinnert ein Grabstein an fünf sowjetische Zwangsarbeiter/Kriegsgefangene und das Kleinkind Rita Valters, Tochter einer lettischen Zwangsarbeiterin. Sie wurde nur ein Jahr alt und starb am 9. April 1945. Kriegsgefangene aus der UdSSR mussten auch in Buxtehude in Fabriken arbeiten, sie wurden völkerrechtswidrig behandelt und drangsaliert. Tausende starben an Misshandlungen, Hunger, Seuchen und Erschöpfung oder wurden wie Dmitry Semenov (†24) am 6. Dezember 1944 wegen Arbeitsverweigerung in Buxtehude erschossen. Das geht aus seiner Karteikarte hervor, die in der Gedenkstätte „Sandbostel“ aufbewahrt wird.

Begraben wurden Semenov und die anderen an der Ferdinandstraße in Einzelgräbern. Die Zwangsarbeiter gehörten zum Arbeitskommando 63. Drei von ihnen – Egor Kramarenko (†28), Fedor Bezduganov (†35) und Michail Uchanow (†25) – starben am 18. Juni 1944 bei einem Bombenangriff auf das Zwangsarbeiterlager am Alten Postweg. Sie mussten in der Maschinenfabrik Kröhnke am Brillenburgsweg arbeiten und U-BootMotoren bauen.