Die Wiederkehr des Faschismus – Warum sind in Deutschland die faschistischen Tendenzen so populär?

Ein Aufruf von Alexander Klinger

Was heißt Faschismus?
Der Faschismus ist eine Bewegung in Anlehnung politischer Ambitionen. Faschismus-Begriff hat aber
im eigentlichen Sinne keine politischen Inhalte. Der Begriff, welcher aus dem italienischen Wort für
Bund – fascio – abgeleiteten Begriffs Faschismus kommt wird von Historikern als „gewissermaßen
inhaltsleer“ beschrieben, da er „so gut wie nichts über das Wesen dessen aus[sagt], was faschistisch ist
oder sein soll“. Das römische Fascis, Symbol und Namensgeber der italienischen Faschisten, ist ein
Rutenbündel mit eingesetztem Beil, das aus der Mitte heraussteht. Das Beil symbolisierte die
Todesstrafe. Es war ein Wahrzeichen der altrömischen *Liktoren. So begannen die
rechtskonservativen Kräfte in den 20ziger Jahren des 20 Jh. in Italien den Faschismus für sich mit
Inhalt zu füllen. Ein Sammelbecken rechtsradikaler Illusionisten. Wie alles begann Italien im Herbst 1922. Ein unscheinbarer kräftig wirkender Mann(Benito Amilcare Andrea Mussolini) hielt sich für einen Imperator der Neuzeit zur Erschaffung des Römischen Reiches. Er inszenierte den Marsch auf Rom (italienisch Marcia su Roma). Heute sieht man darin die Machtübernahme Mussolinis und der von ihm geführten faschistischen Bewegung. Ein Heer Gleichgesinnter
sogenannter*„Schwarzhemden“ sahen Gewalt als legitimes politisches Mittel zur Durchsetzung ihrer
Ziele an. Ihre Angriffe bezogen sich zunächst auf Einzelpersonen und Anschläge auf das Eigentum
von Gegnern, später erstreckten sich die Aktionen auf kleinere Orte bis man zuletzt im Rahmen von
„Strafaktionen“ auf die Besetzung von Städten und die Zerstörung der Infrastruktur der Gegner
überging. Attacken waren vor allem auf Vereinslokale und Zeitungsredaktionen. Die Opfer wurden
verprügelt, erschlagen oder gezwungen, Rizinusöl zu trinken (in größeren Mengen führt es zu einem
qualvollen Tod). Als Tatwaffe diente oft der Manganello, eine Art Schlagstock.
Ein verzerrter Blick mündete im Hass auf Menschengruppen. Zigeuner (heute: Siniti und Roma),
verarmten Bevölkerungsschichten, andersdenkenden Menschen, Kommunisten, Liberale, Demokraten,
Humanisten usw. wurden zu Feindbildern erkoren. Brutale Gewalt wurde regelrecht legitimiert, um
Jagd auf Teile der Bevölkerung zu machen. Menschenrechte negierte man. Das Recht auf freie
Entfaltung des Lebens wurde regelrecht mit Füßen getreten.
Der Regisseurs Pier Paolo Pasolini drehte den Film: „Die 120 Tage von Sodom“ als Hintergrund
wählte er den faschistischen Marionetten Staat Nord Italien. Hier wurde thematisch verdeutlich, wie
junge Mädchen und Knaben in ländlichen Gebieten systematisch eingefangen und in dunklen
Gemäuern gefangen gehalten wurden. Man hat sie auf bestialische Art gefoltert, vergewaltigt und zu
Tode geprügelt als Unterhaltung für Privatiers. Spaß und berauschende Freude an Gewaltexessen und
an sadistischer Sexualität. Die Überlegenheit der Macht gegenüber Menschen, die sich nicht mehr zur Wehr setzen konnten, brannte wie eine lodernde Flamme als erhabenes Gefühl. Bewusst eingesetzter Terror sollte die
Bevölkerung mit Schikanen, Angst und Schrecken überziehen, um politisch einen neuen Weg gehen
zu können. Allmählich kamen weitere Entwicklungsstufen dazu, starker Nationalismus, der sich in Liedern
Flaggen, Symbolen und Slogans visuell darstellte. Das Militär wurde *signifikant ausgebaut. So unter
anderem auch die professionell geführten Schlägertrupps „Schwarzhemden“. Der Staatshaushalt wurde
überdurchschnittlich stark mit Militärausgaben strapaziert. Massenmedien wurde kontrolliert.
Redaktionen von Zeitungen andersdenkender Menschen und sozialkritischer Journalismus wurden
zensiert oder gar ausgeschaltet. Wachsender Sexismus in der übersteigerten Rolle des Mannes und
der Degradierung der Frau für die klassische Geschlechterrolle: >Mann Arbeitet; die Frau am Herd und Kindererziehung. < Unternehmerische Macht wurde geschützt; so ist in der Vernetzung zwischen politischen Wille der
Kapitalisten und der ausführenden Bereichen der faschistischen Bevölkerung festzustellen. Eine
produktiv-elastische Verknüpfung wurde hergestellt. Geld schmeckt gut und so verschmolzen
Großindustrielle und Faschisten. Sie befruchteten sich erfolgreich gegenseitig. Die Gier nach mehr
Gewinne der Konzerne auf der einen Seite und auf der anderen Seite die Gier nach Macht bei den
Faschisten. Sie bildeten eine *Konvergenz. Gewerkschaftliche Macht wird unterdrückt. Die Gewerkschaften wurden drangsaliert. Streikrecht verboten und unter Strafe gestellt. Persönliche Angriffe auf Gewerkschaftsmitglieder die ihre Rechte einfordern wurden verfolgt, verdroschen oder gar tot geschlagen wie verwahrloste räudige
Straßenköter. Besessenheit von Verbrechen und Bestrafung. Sobald die Faschisten ihre Macht
gefestigt und die Geldquellen gesichert sind, wurde ein Polizeistaat installiert. Bespitzelung, wahlloses
Verhaften, Folter und das zügige Aburteilen (oft zum Tode) nahm methodische und planmäßige
Strukturen an. Im Faschismus gibt es meistens eine landesweite Polizeieinheit mit praktisch
unbegrenzter Macht. Zum Schluss erwähne ich ein letztes Kriterium. Mit Sicherheit gibt es in wissenschaftlichen
Abhandlungen noch weitere Eckpunkte. Doch diese darf sich der Leser/innen bitte selbst verlinken. Es
würde einfach meinen kleinen Rahmen sprengen. Betrügerische Wahlen und Propaganda sind in dem dogmatischen System des Faschismus eine Grundlage die (politische) Macht zu festigen. Wachsende Seilschaften und Korruption der
unternehmerischen Macht wurden so ausgebaut, dass Günstlinge, Verwandten und verdiente
Handlager ihre Posten und in gehobenen Stellungen erhielten und ausbauen konnten.
Unsere gegenwärtige Zeit Mit entsprechendem Profit wird Kapital kühn. Zehn Prozent sicher , und man kann es überall
anwenden; 20 Prozent, es wird lebhaft; 50 Prozent, positiv waghalsig; für 100 Prozent stampft es alle
menschlichen Gesetze unter seinen Fuß; 300 Prozent, und es existiert kein Verbrechen, das es nicht
riskiert, selbst auf die Gefahr des Galgens. Wenn Tumult und Streit Profit bringen, wird es sie beide
encouragieren ( ermutigen). Beweis: Schmuggel und Sklavenhandel.“ *Karl Marx
Die eigentliche Brutstelle für entstehenden Faschismus in unserer Gesellschaft ist in unserer
kapitalistischen Wirtschaftsordnung und in den darin lebenden Menschen zu finden.
Ersteres ist es die Tatsache, dass es immer noch die Gültigkeit in unserem Wirtschaftskreislauf, wie
eben auch zu Karl Marx Zeiten, hat: Die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen Punkt!
Zweitens: es besteht die Tatsache, dass den Werktätigen eine Schuldigkeit auf oktroyiert wird:
? der angebliche notwendige-überzogene Fleiß zur Bereitschaft für unbezahlten Überstunden
? der Wille zur unmenschlichen Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt (Arbeitsstrich) und
? Kadavergehorsam zur Obrigkeit(weil: Erpressbarkeit der Arbeiter und Angestellten) und
? Einseitige Loyalität dem Unternehmen verpflichtet zu sein(an der sich der Unternehmer
gegenüber seiner Mitarbeiter nicht gebunden fühlt)
Das sind einige der Drangsalierungen in der modernen Arbeitswelt. Nach dem Wegfall des
„sozialistischen“ Herrschaftssystems im Osten ist dem gegenwärtigen Geierkapitalismus der
westlichen Hemisphäre die soziale Konkurrenz weggebrochen. Warum also noch die erstritten sozialen
Errungenschaften der Nachkriegszeiten aufrechterhalten? Wir leben im Zeitalter des Computer, der
Roboter und der globalen Vernetzung von Informationen. Manipulation der jungen Bevölkerung durch
Handys, stumpfsinnige und brutale Computerspiele und schonungslosem „billig shoppen“ ist
allgegenwärtig. Das berauscht die Geister unserer Epoche. Der hemmungslosen Gier nach Rendite der
immer reicher werdenden Konzerne ist oberstes Gebot, dem sich alle zu unterwerfen haben. Der
Werktätige, Arbeiter und Angestellte zählt nichts. Er hat lediglich eine Personalnummer.
Die Vermögensaufteilung an einige wenige (keine 20 %) der Weltbevölkerung stehen der große
Rest der Welt gegenüber. Diese haben wenig oder nichts. In der BRD ist seit 1998 der Gewinn der 30
reichsten Unternehmen bis heute um mehr als 25% gestiegen. Die Lohnsteigerung liegt bei nicht
einmal 4%. Folge ist die zwischenmenschlichen Spannungen nach den essentiellen Grundbedürfnissen
des Menschen. Diese spitzen sich immer mehr zu. 12,5 Mio arme Menschen gibt es in Deutschland,
1500 Tafel versorgen Menschen mit Essen. Obdachlosigkeit, Kinderarmut usw, sind eine Realität in
Deutschland. Die Gehälter werden mehr und mehr der Allgemeinheit aufgebunden, in dem Mitarbeiter in Vollzeit
beschäftigt sind und dennoch Zuschüsse vom Sozialamt erhalten müssen, um Miete, Strom, Wasser,
Kleidung und Essen organisieren zu können. Die Leiharbeit, der Sklavenmarkt der Modernen, hebelt
so gut wie alle Sicherheit im Arbeitsrecht auf. (Kündigungsschutz) Letztlich sind also die Probleme
des Zeitarbeiters in Form von schlechter Bezahlung, fehlender Planungssicherheit im Familienbereich
und mangelnder Wertschätzung im Unternehmen fakt. Deshalb wird ein Teil der arbeitenden Bevölkerung immer unzufriedener. Ebenfalls muss angeführt werden, das Thema Teilzeit. Hier ergeben sich ebenfalls gravierende Nachteile für die Arbeitnehmer. Die drastische Reduzierung der Arbeitszeit führt auch zu einer drastischen Reduzierung des
Einkommens. Sonstige Gratifikationen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld fallen ganz weg. Durch die
geringeren Einkommen werden auch die zukünftigen Rentenansprüche geschmälert. Im Falle der
Arbeitslosigkeit wird auch dieses geringere Einkommen zur Berechnung herangezogen. Der
Arbeitnehmer hat keinen Rechtsanspruch darauf, die Arbeitszeit wieder zu erhöhen, nach der Teilzeit
wieder in eine Vollbeschäftigung zu wechseln. (Teilzeitfalle) Die deutliche Reduzierung der
Einkommen der unteren und mittleren Berufsebenen führen eben auch dazu, dass man zwangsläufig
vom Konsum ausgeschlossen wird. Das schafft Neid und Hass auf künstlich projektierte Feindbilder
(Ausländer usw.) Für diese komplex aufgeführten Problematiken schafft das rechte Spektrum einfache Lösungen herbei. „Sie sagen den etablierten Parteien mal so richtig die Meinung. Die schonungslose Wahrheit.“ (siehe
Bundestagsdebatten der AfD). Schaut man aber genau hin so sind es doch nur Pöbeleien,
Verallgemeinerung z. B. von Kriminalität und überspitztes Darlegen angeblich verfehlter
Europapolitik. Soziale Ängste werden geschürt und *demagogisch erläutert. (Verarmung wird hier als
Ergebnis angeführt) In Wahrheit wird die Schere zwischen arm und reich immer größer. Und genau hier greifen Parteien und Organisationen rechts der CDU/CSU in eine empfindliche Kerbe. Die Asylpolitik, Wegfall von
vernünftig bezahlter Arbeit (besonders in ländlichen Gebieten), Missgunst, Neid und Kriminalität
innerhalb der Bevölkerung nimmt bedrohlich zu. Dieses Ultra-Rechte-Spektrum bietet sofortige und
schnelle Lösungen an(siehe Parteiprogramme rechter Parteien). Es werden Sündenböcke gesucht und
gefunden(Ausländer, Juden usw.). Es wird Gewalt provoziert und damit gesät. (Naziaufmärsche,
Guerilla Kommunikation der IB) Ein schleichender Prozess faschistischen Denkens sickert in die
professionelle Politik ein, wie braune Gülle in eine vertrocknete Wiese. So wird gegenwärtig im
Bundestag in herablassender Art und Weise gewettert, gepöbelt und letzend Endes provoziert.
Nun will ich nicht behaupten, dass AfD und Co gleich zusetzten sind mit Faschisten, aber sie sind in
heutiger Zeit mit ihren „brauen Tumulten“ salonfähig geworden. ( „wir werden sie jagen…“, 50 Mio
Tote im zweiten Weltkrieg sind ein „Vogelschiss“, usw.) Diese „Politiker“ können schnacken. Sehen
seriös in Ihren Boss Anzügen und Business Kleidern aus und sind aus gehobenen Positionen und
Ämtern als Volksvertreter gewählt worden. Und genau das macht sie so gefährlich. Diese ultra rechten
Organisationen und Parteien sind Wegbereiter für die Wiederkehr des Faschismus.
Wer sich auf die AfD und Co einlässt, befindet sich auf einer Rutschbahn in die Tiefe der düsteren und
dunklen Abgründe menschlicher Seele. Der Aufruf! Der Faschismus gehört in die Abfalltonne der Geschichte. Die Zukunft Deutschlands kann nur auf der Grundlage der Demokratie, des Grundgesetzes und den Fleiß, Engagement und der Kreativität das vielen Menschen unseres Landes eigen ist, aufgebaut werden. z. B. der Konzern Daimler-Benz AG: Nicht einzelne Führungsmanager sind erfolgreich, sondern die vielen tausende Werktätigen des
Unternehmens schaffen den Erfolg. Nur dann, wenn man die Pluralität der Gesellschaft als
Befruchtung erkennt, hat das neue einvernehmliche Europa eine Chance zu gedeihen. Somit wäre
auch dann der naheliegende Schritt einen kameradschaftlichen, ja einen sozialistischen, Weg
einzuschlagen möglich? Deutschland ist nicht nur eines der reichsten Länder (nicht nur aus statistisch Tabellen gesehen) der Welt, sondern auch eines der schönsten und friedlichsten. Die Mehrzahl der deutschen Bevölkerung
und Zugereisten wissen die Solidität der politischen Verhältnisse zu schätzen. Wir können auf ein
bemerkenswertes kulturelles Erben zurück schauen. Pressefreiheit, Reisefreiheit(Schengener
Abkommen), die Möglichkeit politisch und religiös frei zu entscheiden und sich zu engagieren sind
nur wenige der vielen lebenswerten Grundlagen unseres Landes. Darum entscheide Dich für ein
gesellschaftliches Engagement. So bietet im Stader Landkreis der Rosa-Luxemburg-Club
Informationen über die Zeit zum Thema: Faschismus und der Nationalsozialismus im „Dritten Reich“
an. Auch in ehrenamtlichen-sozialen Einrichtungen, in sinnstiftenden Organisationen oder in
demokratischen Parteien kann man aktiv dabei sein. Dein Einsatz ist Arbeit an einem demokratischen
Deutschland. Die Partei „Die Linke“ schreibt dazu klar und eindeutig:
Wir gehen aus von den Traditionen der Demokratie und des *Sozialismus, der Kämpfe für
Menschenrechte und Emanzipation, gegen Faschismus und Rassismus, *Imperialismus und
Militarismus. Wir wollen alle gesellschaftlichen Verhältnisse überwinden, in denen Menschen
ausgebeutet, entrechtet und entmündigt werden und in denen ihre sozialen und natürlichen
Lebensgrundlagen zerstört werden. Neofaschismus, Fremdenhass, Rassismus, religiöser
Fundamentalismus, Sexismus und Homophobie müssen deutschland- und europaweit geächtet werden.
Wir Mitglieder der „Linken“ setzten Gegenargumente zum Faschismus. Wir „Linken“ bieten eine
konstruktive, dem Menschen zugewandte Politik für die Zukunft an. Wir „Linken“ wollen Akzente
und Lösungen zu anderen Parteien und Gedankenmodellen anbieten. Wir offerieren wahrhaftig eine
alternative-humanistische Politik für unser gemeinsames Deutschland.
Sind das auch Deine Werte und Normen?
Dann werde Mitglied in der Partei „Die Linke“
Stade Sommer 2018