Damenhygiene und Rettung bei Seenot: Linke stellen zwei Anträge zum Haushalt

Buxtehuder Tageblatt: Ina Frank

BUXTEHUDE. Die Linke und die Partei stellen zwei Anträge zum Buxtehuder Haushalt; zusätzliche Gelder sollen bereitgestellt werden. Damit sollen Geflüchtete in Seenot und Mädchen und Frauen unterstützt werden.

Die Gruppe Die Linke/Die Partei im Stadtrat Buxtehude beantragt im Zuge der Haushaltsberatungen, dass die Stadt in Zukunft jährlich 5000 Euro für die Seenotrettung bereitstellt. Das Geld soll an eine Hilfsorganisation, oder mehrere, überwiesen werden, die auf der Flucht in Seenot geratene Menschen rettet. Für die Ratsmitglieder Clemens Ultsch (Die Partei) und Benjamin Koch-Böhnke und Klemens Kowalski (beide Die Linke) war die Ausrufung der Stadt Buxtehude zum „sicheren Hafen“ gut und wichtig – denn damit hat sich die Stadt bereiterklärt, weitere Geflüchtete aufzunehmen. Doch damit dürfe die Unterstützung von Menschen auf der Flucht nicht enden. Ultsch, Koch-Böhnke und Kowalski prangern an, dass immer noch viele Menschen auf der Flucht, etwa im Mittelmeer, ertrinken. Die finanzielle Unterstützung dieser Hilfsorganisationen sei absolut notwendig. Verbandsmaterial, Medikamente, Nahrungsmittel, Decken und weitere Dinge würden ständig benötigt. „Wenn die Seenotrettung finanziell nicht ausreichend unterstützt wird, werden Tausende Menschen keinen sicheren Hafen mehr erreichen. Das massenhafte Sterben muss endlich ein Ende haben, und Buxtehude sollte seinen Teil dazu beitragen.“
Kostenfreie Hygieneartikel auf Damentoiletten

Die Gruppe hat einen weiteren Antrag zum Haushalt gestellt: In öffentlichen Gebäuden sollen auf den Damentoiletten kostenfreie Hygieneartikel zur Verfügung gestellt werden. Dafür sollen für die Haushaltsjahre 2022 und 2023 jeweils 10.000 Euro eingeplant werden. Alle Mädchen und Frauen, auch jene mit geringen finanziellen Mitteln, sollten auf öffentlichen Toiletten jederzeit kostenfreien Zugang zu den notwendigen Hygieneartikeln haben, so die Begründung. Spenderautomaten, die die hygienische Aufbewahrung von Binden und Tampons gewährleisten, sollen zum Beispiel in Schulen, Jugendzentren oder den Schwimmbädern auf den Toiletten zu finden sein. Das soll den Mädchen und Frauen auch das Nachfragen vor Ort ersparen, das vielen unangenehm ist. Die Politiker hoffen, dass auch privatwirtschaftliche Unternehmen wie Kaufhäuser und Restaurants das Konzept der kostenfreien Bereitstellung übernehmen. Koch-Böhnke sagt dazu: „Binden und Tampons sind für Mädchen und Frauen notwendige Hygieneartikel, die genauso selbstverständlich auf jede Toilette gehören wie Toilettenpapier.“