Buxtehude diskutiert neuen Hilfsansatz für Obdachlose

Von Ina Frank ( Buxtehuder Tageblatt )

Wenn Menschen obdachlos werden, wie soll ihnen dann am besten geholfen werden? Braucht Buxtehude ein „Housing First“-Konzept? Darüber diskutiert jetzt die Politik.Wer obdachlos wird, hat nicht nur mit einem Problem zu kämpfen. Arbeitslosigkeit, Suchterkrankungen oder psychische Erkrankungen, um nur einige Beispiele zu nennen, kommen noch hinzu. Und diese Schwierigkeiten sind einfacher zu bewältigen, wenn man eine Wohnung hat, in die man sich zurückziehen kann. Daher sollte Obdachlosen zuerst eine Unterkunft angeboten werden. So die Idee des „Housing First“-Konzepts.

Die Gruppe Die Linke/Die Partei hatte in Buxtehude den Antrag gestellt, dass zum einen das Konzept dem zuständigen Ausschuss vorgestellt und zum anderen ein Experte zu diesem Thema eingeladen wird. Einige Städte wie Hamburg arbeiten bereits nach diesem Konzept. „Wir sind der Auffassung, dass man sich die Konzepte anschauen muss, die Obdachlose optimal fördern“, sagte der Antragsteller Benjamin Koch-Böhnke.

Wie Buxtehude Obdachlose betreut

Wie sich die Stadt Buxtehude bisher um Obdachlose kümmert, war einigen der Politikerinnen und Politiker noch nicht bewusst. Der zuständige Fachgruppenleiter Holger Ullenboom stellte es kurz vor: Wer sich bei der Stadt als obdachlos meldet, kommt in eine der zwei Unterkünfte. Das gilt aber nur für Einzelpersonen. Familien werden in von der Stadt angemieteten Wohnungen untergebracht. Zudem spreche eine Sozialarbeiterin Obdachlose, die neu in der Stadt sind, auf der Straße an und mache sie auf das Angebot aufmerksam.

„Wir haben keine Obdachlosen, die frei übernachten müssen“, sagte Ullenboom.

Entspricht diese Vorgehensweise nicht eigentlich schon dem „Housing First“-Konzept? In der Politik sah man noch Beratungsbedarf. Der Antrag wurde auf die nächste Sitzung verschoben.